5 Gemälde restauriert

5 Gemälde aus dem Bestand des Museums konnten dank der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung aufwendig restauriert werden

Die Gemälde von Moritz von Schwind, Heinrich Hoerle, Asger Jorn, Ernst Wilhelm Nay und Eduard Bargheer waren alle in einem Zustand, in dem sie weder ausgestellt noch verliehen werden konnten. Dass sie jetzt aufwendig restauriert wurden, verdankt das Museum einer Förderung durch die Ernst-von-Siemens-Kunststiftung. Und damit stünden nun wieder Werke zur Verfügung, die einen Bogen von der Romantik zur Nachkriegsavantgarde spannten und dabei die „außergewöhnliche Dichte und Tiefe der Sammlung“ zeigen würden, wird Museumsdirektor Roland Mönig in einer Pressemitteilung zitiert.

Gerade im 19. und 20. Jahrhundert wurden viele Arbeiten für die Sammlung angekauft, die zeigen, wie progressiv die Barmer und Elberfelder waren. Dazu gehören in den 1950er und 60er Jahren auch die Ankäufe der Werke „Du Hund“ von Jorn (1965) und „Nordlandfjord: Lofotenbild“ von Nay (1937).

Nay durfte in der Zeit des Nationalsozialismus weder malen noch ausstellen, weshalb er den Sommer 1937 auf den norwegischen Lofoten-Inseln verbrachte. Seine dort entstandenen Arbeiten geben das Grau des Gesteins, das Grün der Wiesen und das Blau des Fjords wieder. Angekauft wurde das Bild 1957.

Der Däne Jorn gründete 1948 die internationale Gruppe „Cobra“, deren Mitglieder abstrakt-expressionistisch malten – inspiriert von den Surrealisten und der „Art brut“. Jorns Arbeiten zeigen zudem die Verwurzelung mit nordischen Mythen, der Welt der Trolle und Dämonen, die unter anderem in kräftigen Farben dargestellt werden.

Die Zeichnungen und Aquarelle von Bargheer erwarb das Museum im Laufe der Jahre. Er pendelte in den 1960er und 70er Jahren zwischen Deutschland und Italien – und weckte mit seinen Arbeiten die Sehnsucht nach Reisen in den Süden Europas. Das Von der Heydt-Museum besitzt ein Selbstbildnis des Künstlers, das er 1940 gemalt hat. Auch er galt in dieser Zeit als „entarteter Künstler“, was ihn dazu bewog, ganz nach Italien beziehungsweise Ischia zu gehen.

Ein weiteres Bild ist den „Kölner Progressiven“ zuzuordnen: Hoerles „Mann und Frau“ von 1932, das sowohl Anleihen an die Neue Sachlichkeit als auch den Kon-
struktivismus zeigt.

Von von Schwind kommt das Bild „Ritterliches Liebespaar“ von 1824, ein Werk der Spätromantik. Das Werk ist ganz typisch für seine Zeit – sowohl was das Motiv mit Ritter, liebender Frau und Burg auf dem Felsen als auch was die Malerei betrifft, die sich an der Dürer-Zeit orientiert.

Das Projekt ist daneben ein Beispiel für eine Corona-Hilfe: So gehört zur Förderung, freiberufliche Restauratorinnen und Restauratoren zu engagieren, wird Martin Hoernes, Generalsekretär der Kunststiftung in der Pressemitteilung zitiert.

Foto: Von der Heydt-Museum Wuppertal