Pflegefachkräfte aus dem Ausland?

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) hat eine Publikation herausgegeben, in der es um die Herausforderungen des aktuellen Fachkräftemangels am Beispiel philippinischer Pflegekräfte geht

Unter dem Titel „Internationale Rekrutierung von Pflegefachkräften in der Diakonie“ werden Erfahrungen wiedergegeben und analysiert. Zu Wort kommen dabei Pflegekräfte, Fachleute aus Pflegeschulen von den Philippinen, Mitarbeitende aus rekrutierenden Einrichtungen und Rekrutierungsagenturen sowie von staatlichen und kirchlichen Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit aus beiden Ländern.

Dabei stünden die philippinischen Stimmen gleichberechtigt neben den deutschen: „In den Beiträgen wird nicht über, sondern mit den Menschen in den Philippinen gesprochen, ohne dabei die Bedürfnisse und Personalnöte der diakonischen Einrichtungen in Deutschland aus den Augen zu verlieren“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Buchveröffentlichung.

Das sei auch wichtig, weil bei der Arbeit zum Buch auf der einen Seite „die Stereotypen rund um die fleißige, anspruchslose und immer lächelnde philippinische Krankenschwester“ stand, auf der anderen aber auch Vorwürfe zu „Täuschungen im Rekrutierungsprozess“ mit weitreichenden Folgen auf Seiten rekrutierter Fachkräfte geäußert wurden.

Ziel des Buches sei es, dass sich Einrichtungen selbst ein Bild des komplexen Themas machen könnten – um dann nach ethischen Kriterien entscheiden zu können, ob Pflegemigration für diese ein Thema sein kann.

Herausgeber des Buchs sind Pfarrer Matthias Börner, Leiter der Internationalen Diakonie der VEM, Rhoda Lynn Gregorio, Koordinatorin des Diakonie-Programms der VEM und Diakon Damian Ostermann, freiberuflicher Berater und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement der Universität Bielefeld. Das Buch kann im Fachhandel erworben oder auf der Internetseite der VEM (vemission.org) heruntergeladen werden.

VEM// Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinde mit 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelischen Kirchen in Afrika und Asien sowie 6 in Deutschland. Hinzu kommen die Von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel. Ziel ist es, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und unter Berücksichtigung ihres kulturellen Kontextes zu verbessern, heißt es dort.

Foto: VEM