Gegen das Vergessen

Eine neue App macht die Geschichte der Menschen hinter den Stolpersteinen sichtbar

Einer dieser Menschen war Alfred Meyer, der 1898 geboren wurde und in der Helmutstraße in Barmen wohnte. Er war Zahnarzt und Jude. Bereits 1933 wurde er von der Sturmabteilung (SA) verhaftet und in sogenannte Schutzhaft genommen. Im Mai desselben Jahres fand man ihn tot in der Bever-Talsperre – mit Messerstichen in der Brust und Schusswunden am Kopf. Alfred Meyer wurde von mehreren Männern verschleppt, dann misshandelt und schließlich ermordet. Zwar waren die Täter schnell gefunden, jedoch wurde das Verfahren eingestellt und die Täter nie zur Rechenschaft gezogen – denn sie waren Mitglieder der SA.
Oder Elsa und Eugen Rappoport aus der Bleicherstraße, nahe der Sankt-Antonius-Kirche in Barmen. Er war Hals-Nasen-Ohrenarzt, sie Opernsängerin. Sie galten als gastfreundlich und waren häufig gesehene Gäste im Opernhaus. Eugen Rappoport kümmerte sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten um entlassene Gefangene aus dem Konzentrationslager Kemna. Ab 1938 durfte er, wie alle jüdischen Ärzte, nicht mehr seinen Doktortitel führen und musste sich fortan „Krankenbehandler“ nennen. Im Juli 1942 wurde das Ehepaar zunächst ins Ghetto Theresienstadt und dann weiter in das Konzentrationslager Treblinka deportiert. Dort wurden sie am 21. September 1942 ermordet.

Foto: Stephanie Trapp

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