Verdopplung des Angebots

Gemeint sind E-Tankstellen für Fahrrad-Akkus und Elektrofahrzeuge

Neu ist zum Beispiel die Ladestation für Elektro-Fahrräder in der Kohlfurth, die von den Wuppertaler Stadtwerken und dem Verein Bergische Museumsbahnen angeboten wird. Während man mit der Museumsbahn das Kaltenbachtal durchfährt oder Kaffee und Kuchen im benachbarten Biergarten zu sich nimmt, kann man den Akku ganz bequem für die Rückfahrt aufladen, so die Idee.

Warum gerade dort – eigentlich eher abseits der viel genutzten Straßen – eine neue Ladestation entsteht, ist für die Stadtwerke logisch: Die Zahl der Pedelecs steige und mit ihr die Nachfrage nach Auflademöglichkeiten gerade auch an Ausflugszielen. Das sehe an der Nordbahn- und Sambatrasse ähnlich aus.

Im Café Emmaus in Cronenberg in der Nähe der Sambatrasse gibt es seit 2014 eine Lademöglichkeit für Fahrrad-Akkus. Schon ein Jahr zuvor wurde an der Fertighaus-Welt in der Schmiedestraße eine Ladestation für E-Bikes entlang der Nordbahntrasse eröffnet. Und auch weiter Richtung Barmen an der Skaterhalle „Wicked Woods“ gibt es eine weitere Auflademöglichkeit.

Während die Zahl der E-Fahrräder schnell steigt, sieht es in Wuppertal mit Elektrofahrzeugen etwas aus: Laut Kraftfahrtbundesamt gibt es in Wuppertal 186 reine Elektrofahrzeuge – 0,1 Prozent aller in der Stadt zugelassenen Fahrzeuge. Geht man von den Zielen der Bundesregierung aus, bis 2020 eine Millionen Fahrzeuge ohne Benzin und Diesel auf den Straßen zu haben, um zwei Prozent zu erreichen, müssten in Wuppertal in zwei Jahren rund 3.400 neue Fahrzeuge hinzukommen, haben die Stadtwerke errechnet.

Das ist nicht nur ehrgeizig, sondern ohne eine gute Ladeinfrastruktur nicht möglich, weiß auch Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Stadtwerke. Deshalb wollen die WSW in diesem Bereich ebenfalls ihre Kapazitäten ausbauen und mehr Ladestationen anbieten. Derzeit gibt es 26 Ladepunkte im Stadtgebiet, zu denen noch in diesem Jahr 34 an 16 Stationen dazukommen sollen. „Dafür investieren wir über 100.000 Euro“, betont Feicht. Die Gesamtsumme liegt bei 212.000 Euro, aber das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt mit Fördergeldern den größeren Anteil.

Auflademöglichkeiten wird es demnächst zum Beispiel am Theater in Cronenberg (TiC), am Opernhaus in Barmen und am Mirker Bahnhof in Elberfeld geben. Auch dabei soll das Pinzip gelten: Die Veranstaltungen genießen und nachher ins aufgetankte Fahrzeug steigen.

3.480 Ladevorgänge wurden 2017 an den E-Tankstellen von den WSW gezählt. Die Ladedauer betrug im Schnitt keine drei Stunden. Die Ladekosten liegen für WSW-Kunden bei zehn Euro im Monat für eine „Ladeflatrate“ für Ökostrom. Über einen QR-Code kann man zudem eine unabhängige Zahlungsalternative wählen. Bereits bestehende Ladestationen sollen mit diesem System nachgerüstet werden.

Wer kein Elektrofahrzeug hat, kann bei der Anschaffung einen Zuschuss von 1.000 Euro aus dem WSW-Klimafonds beantragen. Wer ein Hybrid-Fahrzeug wählt, kann auf 750 Euro hoffen. Auch die Anschaffung von Elektro-Quads, -Fahrrädern und Schnellladesäulen wird bei WSW-Kunden bezuschusst.

Auszeichnung// Das Magazin „Edison“ hat die Wuppertaler Stadtwerke für ihr Ladeangebot für Elektrofahrzeuge ausgezeichnet. Dafür wurden 121 Tarife deutscher Versorger für E-Mobilisten geprüft. Es ging sowohl um den Preis als auch um Service, Vertragslaufzeiten und Verfügbarkeit. Ausgangspunkt war ein Nutzer, der nur öffentliche Ladesäulen mit einer Ladekarte nutzt. Die WSW gehören zum Verbund Ladenetz.de, der rund 2.000 Ladesäulen in Deutschland anbietet.

Foto: WSW/Stefan Tesche-Hasenbach