Bis zum 12. Mai 2024 ist in der Verteilungsstelle Kunst und Geschichte in Wuppertal (Sedanstraße 86-88) die Ausstellung „1924 – Der große Streik“ zu sehen. Sie befasst sich mit den Streiks in Wuppertal und im rheinisch-westfälischen Industriegebiet. Anlass dafür war zum Beginn des Jahres 1924 die Umstellung auf eine neue Währung, die das reale Einkommen der Arbeiterschaft nahe an das Existenzminimum rückte, wie es im Ausstellungs-Flyer heißt. Parallel dazu sollte der 1918 eingeführte 8-Stunden-Tag im Rheinland und im Bergischen Land von den Arbeitgebern wieder zurückgenommen werden. Im Tal der Wupper traten zuerst die Arbeiter der größten Industriezweige Metall, Textil und Bauen in den Ausstand. Später schlossen sich die Transport- und Gemeindearbeiter, die Schwebebahn- und Straßenbahnfahrer sowie die Eisenbahner und Hausbandweber an – und zwar weit über das Wupper-Tal hinaus. So kamen die Textilarbeiter in Krefeld, die Bergarbeiter im rheinischen Braunkohlerevier, die Metallarbeiter in Düsseldorf, Remscheid und Bochum sowie viele andere dazu. Am Ende waren um die 500.000 Menschen im Ausstand, darunter etwa 50.000 aus dem heutigen Wuppertal. Erst nach 7 Wochen endete der Streik – allerdings mit einer Niederlage. Statt mit der schon erreichten Wochenarbeitszeit von 48 Stunden musste die Arbeiterschaft wieder zwischen 54 und 57 Stunden leisten. Nur 2 Monate später ging es im Ruhrgebiet mit den Bergarbeitern weiter: Rund 44.000 Kumpel streikten für den Erhalt der 48-Stunden-Woche. Aber auch das änderte nichts. Das führte unter anderem dazu, dass viele aus den Gewerkschaften austraten und sich radikalisierten. Jeden Sonntag gibt es um 15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung. Geöffnet ist sie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr sowie für Führungen für Gruppen auch nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 0202/763553 sowie per E-Mail unter der Adresse neuhausrhefus@aol.com. Die Ausstellung endet am 12. Mai mit dem Tag der Industriekultur.