Zauberhafte Welten
Das Papiertheater aus Remscheid begeistert auch in Barcelona: Sieglinde und Martin Haase spielen viel Bergisches
„Wupperwasser“, „Bitte umsteigen“, „Röntgen – ein Mann blickt durch“ oder „Wo die Wälder noch rauschen“ heißen einige der Stücke, die das Ehepaar Haase über das Bergische Land verfasst hat. Viele Aufführungen finden im eigenen Theater statt, im Souterrain an der Ackerstraße 14 in Hasten. In einem Wohnhaus. Das geht, denn die Bühne ist klein. Und die Darsteller sind nur aus Papier.
Wo der Morsbach rauscht, lassen Sieglinde und Martin Haase seit 2000 eine fast vergessene Tradition weiterleben: Papiertheater. Auf einer stationären Mini-Bühne in TV-Größe zeigen die Remscheider Rentner eine ganze Reihe Produktionen für Jung und Alt. Mit einer 2. Bühne sind sie mobil und gern gebucht auf privaten Festen und Firmenfeiern. Sie spielen in Kindertagesstätten, Seniorenheimen und Schulen.
Und ein Privatmuseum für nostalgische Papiertheater-Schätze haben sie ebenfalls eingerichtet. Dort vermitteln sie Kulturgeschichtliches über die historischen Heimbühnen, etwa, dass um das Jahr 1810 die ersten Papiertheater in Deutschland, England und Österreich entstanden und dass Papierkrippen und einfache Guckkästen als Vorläufer gelten.
In einer ehemaligen Wohnung haben die beiden Remscheider eine beachtliche Sammlung dekorativer Papiertheater in Szene gesetzt: Die aus dem In- und Ausland stammenden Exponate erinnern an die Biedermeier-Epoche. In der vertrieben sich bürgerliche Familien die Zeit mit den quadratischen Kästen.
Text und Foto: Asgard Dierichs
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