Dynamische Stromtarife?

Wie könnte ein dynamischer Stromtarif aussehen? Das erforschen seit November 2019 die Bergische Universität, die Neue Effizienz und die Wuppertaler Stadtwerke in dem gemeinsamen Projekt „AutoFlex“. Jetzt wurde der Grüne Zoo Wuppertal Teil des Projektes, das die Energiewende vorantreiben soll.

Dynamischer Stromtarif? Das heißt, dass es keinen festen Preis pro Kilowattstunde Strom gibt. Grundlage ist stattdessen der Preis der viertelstündlich an der Strombörse ermittelt und gezahlt wird – und an Gewerbe- wie Privatkunden weitergegeben werden soll. Die Schwankungen liegen unter anderem an der Einspeisung Erneuerbarer Energien: Gibt es gerade viel Wind und Sonne sinken die Preise, weil damit Photovoltaik- und Windkraftanlagen viel Strom produzieren, der ins öffentliche Netz fließt.

Durch einen dynamischen Stromtarif könnten energieintensive Prozesse, die nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt laufen müssen, durch eine automatische Steuerung in Zeiten günstiger Strompreise verschoben werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Neuen Effizienz. Das fördere zugleich die Nutzung Erneuerbarer Energien, weil der Strom genau dann verbraucht werde, wenn er produziert wird – und zwar ohne dass der Nutzer aktiv werden muss.

Wie das in der Praxis aussieht, wird jetzt gemeinsam mit dem Grünen Zoo Wuppertal getestet. Beim Bau neuer Anlagen wird an der Hubertusallee bereits verstärkt auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gesetzt. In einem ersten Schritt soll nun zudem untersucht werden, welche Prozesse für den dynamischen Stromtarif geeignet wären. Das könnten zum Beispiel Pump- und Brunnensysteme sein, die unter anderem für die Befüllung von Wasserbecken genutzt werden. Die könnte man immer dann befüllen, wenn gerade viel Grüner Strom im Netz ist. Gleiches gilt für elektrische Caddys, die für Mitarbeitende und Gäste zur Verfügung stehen: Auch diese könnten dann geladen werden, wenn der Strom besonders billig ist.

Bereits seit längerem Projektteilnehmer ist Policks Backstube, bei der eine Industriespülmaschine in den Blick genommen wird. Auch die Junior-Uni ist mit dabei, bei der ein Elektrofahrzeug samt Ladesäule zum Projekt gehören. Insgesamt gehe es darum, wie ein dynamischer Stromtarif aussehen muss, damit er in den Arbeitsalltag passt, heißt es auf den Internetseiten der WSW.

Foto: Grüner Zoo/Barbara Scheer