Weckruf und Warnung

Der Porträtfotograf Konrad Rufus Müller hat dem Jüdischen Museum Berlin seine Fotoserie von Holocaust-Überlebenden geschenkt. 2018 fotografierte er 25 Männer und Frauen in Deutschland, Israel und Österreich. Zusammen mit Interviews von Alexandra Föderl-Schmid sind sie in dem großformatigen Buch „Unfassbare Wunder“ erschienen.

„Es ist auch ein Weckruf. Der Holocaust ist nicht nur Geschichte, sondern Warnung. Die Überlebenden wollen nicht nur ihre eigene Geschichte noch einmal erzählen und aufgeschrieben wissen, sondern auch warnen angesichts dessen, was sie erlebt haben.“

Alexandra Föderl-Schmid über das Buch „Unfassbare Wunder“

Der Buchtitel geht auf die Abgelichteten zurück, von denen einige sagten, dass ihr Überleben eigentlich ein Wunder gewesen sei, ist im Eingangsgespräch mit Heribert Prantl zu lesen. Das erste dieser „Überlebenswunder“ hat einen Bezug zu Wuppertal – und zwar über die slowakische Partnerstadt Kosice: Dort wurde Marianna Bergida geboren. Sie wurde von ihrem Kindermädchen aus einem Lager gerettet und lebt mit ihrem Mann Ivan Bergida, der wie sie 1943 in der heutigen Slowakei geboren wurde, seit 1968 in Deutschland.

Die Mutter Mariannas und ihre ältere Schwester Judith wurden von dem Lager in Kosice nach Auschwitz deportiert, wo sie direkt nach der Ankunft ermordet wurden. Marianna und ihr Kindermädchen Elisabeth überlebten in einem Haushalt, der sie auf der Flucht aufgenommen hatte.

Foto: Bergische Blätter

Dies ist geschützter Inhalt. Bitte melden Sie sich an, um ihn anzusehen.