Wie war es in Solingen?

Der Solinger Autor Olaf Link hat im Wuppertaler Polyphem-Verlag das Buch „Die Deutsche Revolution 1848/49 im Bergischen Land“ vorgelegt

Über die Revolution 1848/1849 wurde schon viel geschrieben, aber eher selten wurde dabei überwiegend Solingen in den Blick genommen, weil gleich nebenan im Tal der Wupper Friedrich Engels oftmals das Thema beherrschte. Das wird ihm als „Amateurhistoriker“, wie sich der Solinger Autor Olaf Link im Vorwort seines Buchs selbst nennt, auch aufgefallen sein. Und so stellte sich ihm die Frage, welche Bedeutung die Revolution für das gesamte Bergische Land hatte, wie er dort weiter schreibt. Denn hier seien es vor allem die Etablierten gewesen, also Stadt- und Gemeinderäte sowie Bürgermeister, die die Revolution angeführt hätten – und es deshalb auch keine Revolution von unten gewesen sei.

Im Bergischen Land war die Industrielle Revolution der Auslöser für die Aufstände, weil dadurch viele Menschen in die Armut getrieben wurden. Die Französische Revolution 60 Jahre zuvor habe gezeigt, dass es auch etwas jenseits der absolutistischen Gesellschaft geben könne. Deutlich wurde das durch die Einführung des „Code Civil“ in der Zeit der französischen Besetzung, der auch darüber hinaus bestehen blieb. Denn er brachte vor allem den Städten und Gemeinden mehr Rechte, wenn auch nicht den Bürgern.

Geradezu im Elend lebten die Arbeiterfamilien, bei denen 16-Stunden-Arbeitstage normal waren und auch Kinder ab 9 Jahren mitarbeiten mussten, denn die Entlohnung war zu gering, um alleine eine ganze Familie ernähren zu können. In Solingen herrschte zudem noch ein besonders Bezahlsystem, das sogenannte Trucksystem, das die Situation noch verschlimmerte. Denn dort gab es keine monetäre Vergütung, sondern sie wurde durch Waren geleistet, die für die Arbeiterfamilien jedoch wenig nützlich waren.

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