Am 29. Juni 2018 wird ein neuer europäischer Erinnerungsort in Weißrussland eröffnet. Der zweite Bauabschnitt der Gedenkstätte Trostenez im Wald von Blagowschtschina (siehe Foto) erinnert an die vielen Opfer aus Weißrussland, Deutschland, Österreich und Tschechien in dieser Massenvernichtungsstätte in der im Zweiten Weltkrieg deutsch besetzten Sowjetunion. Die Idee geht auf die Initiative des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks in Dortmund (IBB Dortmund) von 2013 zurück.

Das IBB Dortmund organisiert nun zur offiziellen Übergabe des Erinnerungsortes eine Gedenkreise mit mehr als 100 Teilnehmenden aus Deutschland – quasi eine Wiederholung jener Gedenkreise, an der auch die beiden Wuppertaler Roswitha Dasch und Manfred Brusten teilgenommen hatten: 2014 spielte die Musikerin Roswitha Dasch bei der Gedenkfeier in Blagowschtschina. Sie ist die Gründerin des Vereins „Mizwa – Zeit zu handeln“, der sich für ehemalige Ghetto- und KZ-Häftlinge einsetzt und sie finanziell unterstützt. Manfred Brusten, emeritierter Professor der Bergischen Universität, beschäftigt sich seit Jahren mit dem Schicksal der Juden aus dem Bergischen Land.

Der erste Bauabschnitt des Erinnerungsortes wurde im Juni 2015 der Öffentlichkeit übergeben. Der nun fertiggestellte zweite Bauabschnitt erinnert mit gepflasterten Grabfeldern und Pylonen, die eine Verbindung von Himmel und Erde symbolisieren sollen, an die Massengräber.

Jil Wermelskirchen

Foto: Archiv Bergische Blätter/Manfred Brusten