Achtsamkeit ist schon die halbe Miete

Die AOK Rheinland/Hamburg hat einen Infobrief zum Thema „Darmgesundheit und psychische Belastungen“ veröffentlicht, in dem der Zusammenhang erklärt wird. Was eine darmgesunde Ernährung ausmacht, liefert ergänzend dazu die Internetseite des Helios-Klinikums.

Im Darm sitzen etwa genauso viele Nervenzellen wie im Rückenmark. Deshalb spricht man auch von einer Darm-Hirn-Achse, die die Verbindung zwischen beiden deutlich macht. Der Darm gibt seine Verdauungssäfte zwar alleine ab, ebenso wie er die Steuerung unserer Nahrungsaufnahme selbst erledigt. Das vegetative Nervensystem, welches vom Gehirn gesteuert wird, kann aber auch den Darm beeinflussen. Das bedeutet, dass seelische Belastungen wie Ärger, Angst und Stress auch die Verdauung beeinträchtigen können.

Die AOK empfiehlt deshalb, das Stressniveau zu senken. Das ginge zum Beispiel damit, nach dem Nachhausekommen erst einmal in Ruhe eine Tasse Tee zu trinken, Mahlzeiten zu genießen, Gespräche und den Austausch mit anderen zu suchen, Freundschaften zu pflegen und aktiv zu sein. Denn Achtsamkeit sei ein „idealer Gegenspieler von Stress“ heißt es in dem Infobrief.

Achtsamkeit im Alltag können schon kleine Dinge bieten, etwa den 1. Schluck Kaffee oder Tee ganz bewusst zu genießen, sich im Alltag Mini-Auszeiten von 5 bis 10 Minuten zu nehmen und sich eine Sportart zu suchen, bei der man wirklich Spaß hat. Regelmäßiges Meditieren hilft ebenfalls, genauso wie mehr Energie in Dinge zu stecken, die man ändern kann, als sich über Dinge zu ärgern, die man nicht ändern kann. Und: Lachen ist gesund – das gilt auch für die Darmgesundheit.

Ausreichender Schlaf wirkt sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit aus, weil im Schlaf die natürlichen Abwehrzellen steigen, heißt es in dem Infobrief. Diese tragen zur Bekämpfung von Bakterien und Viren bei. Wer gut schlafen möchte, sollte auf elektronische Geräte im Schlafzimmer verzichten. Die Temperatur sollte zwischen 15 und 18 Grad Celsius liegen und es sollte genug Frischluft geben. Auf Tabak, Kaffee und Alkohol vor dem Schlafengehen sollte verzichtet werden.

Gutes für den Darm

Ganz wichtig ist zudem eine gesunde Ernährung. Wie die speziell für den Darm aussehen könnte, liefert das Helios-Klinikum unter helios-gesundheit.de unter dem Stichwort „Darmgesundheit“. Ganz oben auf der Liste stehen Ballaststoffe, also Vollkorn-Getreideprodukte, Leinsamen, Flohsamen sowie frisches Obst und Gemüse, die für einen gesunden Darm sorgen. Besonders gut seien Rosenkohl, Brokkoli, Tomaten, Zwiebeln sowie Zitrus- und Hülsenfrüchte. Probiotika wie Kefir, Naturjoghurt, Apfelessig, Miso, Kombucha, Kimchi und Sauerkraut ergänzen den Speiseplan sinnvoll.

Bei Fetten sollte man auf ungesättigte Fettsäuren zurückgreifen, die in Raps-, Distel- und Olivenöl stecken. Tierische Fette sollte man nur selten zu sich nehmen. Eine Ausnahme bilden Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch stecken. Verzichten sollte man zudem auf Fertiggerichte, die viele Zusatzstoffe enthalten, ebenso wie auf Fettiges aus ungesättigten Fettsäuren, raffinierten Zucker, verarbeitetes Fleisch und Weißmehl.

Und natürlich gehört zu einem gesunden Darm auch, viel zu trinken, am besten stilles Wasser und ungesüßte Tees. Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Fahrradfahren und Schwimmen können ebenfalls zu einer verbesserten Darmgesundheit beitragen. Auf der Helios-Seite bekommt man auch Informationen darüber, wie der Darm funktioniert.

Foto: NAS