Bitte melden!

Nach dem Unwetter heißt es in Wuppertal erst einmal Schäden zu sichten, aufzuräumen, zu putzen und zu reparieren

Die Stadtverwaltung Wuppertal bittet dabei, dem Verkehrsressort Schäden an Straßen und Gehwegen zu melden, wenn man sie nach dem Unwetter vom 29. Mai 2018 entdecken sollte – und diese offensichtlich noch nicht gesichtet wurden. Die Ressortmitarbeiter nehmen auch gerne Fotografien der Stellen entgegen, und zwar unter der E-Mail-Adresse strassenkontrolle@stadt.wuppertal.de.

Vor mehr Hilfe warnt die Stadt jedoch: Man freue sich zwar über die vielfach angebotene Hilfe aus der Bevölkerung, könne diese aber derzeit nicht koordinieren, weil alle Einsatzkräfte aktiv seien. Zudem werde dringend davon abgeraten, vor Ankunft der Einsatzkräfte selbst ans Werk zu gehen und beispielsweise geflutete Keller zu betreten, denn es könnte Lebensgefahr bestehen.

Derweil laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren: Straßen und Gehwege werden von Blättern, Ästen und Schutt befreit, Feuerwehr, Hilfsdienste und Ämter der Stadt sind noch damit beschäftigt, Keller leer zu pumpen, Wasserschäden zu beseitigen und umgestürzte Bäume zu entfernen. Seit Beginn des Unwetters am Nachmittag seien rund 600 Schadensmeldungen bei der Feuerwehr eingegangen. Am 30. Mai konnte bis mittags schon vermeldet werden, dass etwa 500 davon abgearbeitet werden konnten.

Das Gebäudemanagement musste einige Schulen aufgrund von Wasserschäden und möglichen Problemen mit der Elektrizität schließen. Betroffen sind nach derzeitigen Angaben das Berufskolleg am Haspel, das Gymnasium am Kothen und die Sporthalle an der Gathe. Das Von der Heydt-Museum meldet ebenfalls einen Wasserschaden und öffnet erst wieder am 6. Juni.

Die Bestandsaufnahme des Ressorts Grünflächen und Forsten läuft auch noch. Weil die Gefahr bestehe, dass umgestürzte Bäume und Äste herumliegen könnten, rufen die Mitarbeiter dazu auf, Parks, Wälder und Spielplätze besser erst einmal nicht zu besuchen.

Aus Sicht der städtischen Verkehrsexperten und des Kanalbetriebs sind besonders der Rott mit der Tannenstraße, der Sedansberg, die Wiesenstraße, die Friedrich-Ebert-Straße, die Theodor-Heuss-Straße und der Neuenteich betroffen. Ihre Einschätzung: Die Beseitigung der Unwetterschäden im gesamten Stadtgebiet werde mehrere Wochen in Anspruch nehmen, weil in vielen Fällen auch der Untergrund und die Kanäle geschädigt seien.

Die Bergische Universität meldet für das Gebäude am Campus Haspel, wo ein Dach einstürzte, dass es in den nächsten Tagen nicht genutzt werden könne. Derzeit wird noch die Statik überprüft. Einen Totalschaden vermeldete zudem das Unternehmen Laminat-Depot (siehe Foto): Der angrenzende Bach an der Filiale Uellendahler Straße sei bei dem Unwetter über die Ufer getreten und das Wasser dabei teilweise bis zu einer Höhe von einem halben Meter dort eingedrungen. „Die komplette Ladeneinrichtung inklusive Elektronik ist zerstört und damit unbrauchbar“, heißt es in einer Pressemitteilung. Den Schaden beziffert Geschäftsführer Frank Peter auf gute 250.000 Euro. Personen seien nicht zu Schaden gekommen, eine Kundin mit zwei Kindern musste jedoch über zwei Stunden in der Filiale verweilen, bis die Feuerwehr das Geschäft evakuieren konnte.

In Solingen wurde gestern zudem die zentrale Gedenkfeier zum Anschlag auf das Haus der Familie Genc vor 25 Jahren am Nachmittag aufgrund des Wetters abgebrochen. Weitere Veranstaltungen am Abend konnten jedoch stattfinden.

Foto: Laminat-Depot