Wenn ein Unternehmen Insolvenz anmeldet, ist das immer tragisch – und zwar für die Mitarbeiter ebenso wie für die Menschen, die bereits für eine Dienstleistung bezahlt haben. Denn dieses Geld ist in der Regel verloren, ohne auch nur einen Hauch von dem zu bekommen, was man bereits gezahlt hat. In der Regel wird man jedoch über die Insolvenz informiert.

Anders ist das bei Flügen. Hat man nach dem 15. August 2017, mit dem Wissen um das bereits angemeldete Insolvenzverfahren, einen Flug bei Air Berlin gebucht, kann man noch mit einer Entschädigung rechnen. Ein Teil der Redaktion der Bergischen Blätter wollte aus Anlass des 40-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft eigentlich über die Feiertage Ende Oktober, Anfang November 2017 nach Beer Sheva, besser gesagt Tel Aviv, fliegen. Gebucht mit Air Berlin und – natürlich – vor dem 15. August.

Blöd, werden sie jetzt denken. Das finden wir auch, denn mit ein wenig Glück hätten wir den Flug am 26. Oktober noch antreten können, weil der Flugverkehr offiziell erst am 28. Oktober, mit Beginn des Winterflugplans, eingestellt werden sollte. Zurück wären wir mit unseren Tickets jedoch nicht gekommen. Wieder blöd.

Noch viel blöder finden wir allerdings, dass bis heute keinerlei Information bei uns eingegangen ist. Und der Versuch, bei den Hotlines etwas zu erfahren, scheiterte wochenlang daran, gar nicht erst jemanden zu erreichen. Ist es zu viel verlangt, eine kurze Mail an alle Ticketbesitzer zu schreiben, dass der Flug nicht stattfindet? Oder muss man inzwischen – wie beim Gepäck – auch die mögliche Insolvenzbenachrichtigung für zehn Euro hinzubuchen und wir haben das nur übersehen?

Es ist ein unrühmliches Ende, das diese Fluggesellschaft genommen hat. Und mit Blick auf die Mitarbeiter ist es noch viel schlimmer. Denn die werden auch im Unklaren über ihre Zukunft gelassen. Und wir? Starten im Frühjahr 2018 noch einmal einen Versuch, in die israelische Partnerstadt zu kommen. Dann ist das Jubiläum zwar vorbei, aber die Freundschaft zwischen Wuppertal und Beer Sheva hoffentlich noch lange nicht…