Kennen Sie die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft? Jene ist ein bisschen wie ein Tausendsassa im Städtedreieck Wuppertal-Solingen-Remscheid und hat in vielen Bereichen mindestens einen Fuß in der Tür. Die wird am liebsten für Fördergelder aufgestoßen, die sowohl der Wirtschaft in der Region helfen, aber auch das Drumherum verbessern sollen.

Aber: Der Kampf um Fördergelder wird sich in diesem Jahr verstärken, denn Bund und Land müssen sparen. Und das merken eben nicht nur die Bäuerinnen und Bauern, sondern auch die Menschen vor Ort: Fließt zum Beispiel weniger Geld in den Bereich Tourismus, den die Bergische Gesellschaft ein Stück weit mit abdeckt, könnten weniger Tagesausflügler in die Region kommen, die dadurch vielleicht ein wenig an Attraktivität verliert.

Denn wenn Geld für Werbemaßnahmen, Karten und anderes fehlt, werden weniger Auswärtige in die Region gelockt. Fehlt deren Geld, schließen vielleicht Betriebe oder werden gar nicht erst eröffnet. Aber dort würden wir vielleicht auch gerne einkaufen und essen.

Und das hat in der Wirtschaft natürlich noch eine viel größere Dynamik: Wird beispielsweise der Austausch zwischen der hiesigen Zuliefererindustrie und China nicht mehr gefördert, können vielleicht auch keine Verträge mehr abgeschlossen werden. Sie merken: Die Kette ist lang.

Das bekommen nur viele nicht mit, weil das bergische Städtedreieck traditionell weder laut schreit, noch die gleiche Lobby hat wie andere Bereiche. Wir sollten also genau hinschauen, wenn Subventionen in Frage gestellt werden. Das soll die Bauern nicht diskreditieren, von denen vor allem die kleinen nur versuchen, zu überleben. Aber auch für Pflegepersonal und die Ärzteschaft haben wir bisher (fast) nur geklatscht. Schauen wir also genau hin – in allen Bereichen.

NAS