In diesem Jahr gibt es einiges zu feiern – das ist im allgemeinen Chaos ein wenig untergegangen. Am größten wird das Jubiläum in Solingen ausfallen: Die Stadt feiert ihr 650-jähriges Bestehen. Dabei kann heute gar nicht mehr so genau nachgewiesen werden, seit wann sich Solingen als Stadt bezeichnen kann, denn 1374 gab es nur einen Freiheitsbrief. Eine schriftliche Erwähnung der Übergabe der Stadtrechte gibt es nicht (mehr).

Aber das soll der 650-Jahr-Feier keinen Abbruch tun – und gefeiert wird das gesamte Jahr. Höhepunkt wird das „Festival der Vielfalt“ am 23. und 24. August in der Innenstadt sein.

Wuppertal kann dagegen nur auf ein kleines und eher krummes Jubiläum verweisen: den 95. Geburtstag. Natürlich sind die einzelnen Stadtteile älter, aber Wuppertal gibt es als solches erst seit 1929, als auch Solingen und Remscheid neue Stadtteile hinzubekommen hatten.

Gefeiert wird in Wuppertal wieder mit einem Langen Tisch (lesen Sie dazu die Seite 11) zwischen Elberfeld und Barmen, die beide als Großstädte das Tal der Wupper bildeten und auch den größten Anteil am neuen Wuppertal hatten.

Und Remscheid? Die kleinste bergische Schwester bekam ihre Stadtrechte 1888. Sie muss also noch 4 Jahre auf ein Jubiläum warten, um dann auf immerhin 140 Jahre zurückblicken zu können. Kurios ist dabei, dass Remscheid vorher zum Kreis Lennep gehörte. Im Zuge der Gebietsreform 1929 wurde Lennep dann eingemeindet – obwohl es in der Geschichte viel bedeutsamer war: Lennep wurden die Stadtrechte schon 1230 übertragen – und ist damit noch einmal 144 Jahre älter als Solingen.

Und was will uns die Geschichte damit sagen? Vorsicht bei der Namenswahl? Vielleicht. Aber wichtiger ist doch eigentlich, dass wir gemeinsam feiern – und zwar in aller Vielfalt, wie es das Solinger Motto vorgibt. Und darauf können wir uns schon jetzt freuen.

NAS