Wie leben mit den vielen Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind und noch kommen werden? Das ist eine Frage, die sich unsere Autorin Sibyl Quinke stellte – und bei der ihr nicht unbedingt ganz wohl war. Doch statt sich gegen die Ankommenden zu wenden hat sie sich einem Projekt mit anderen Autoren angeschlossen, bei dem diese zum Sprachrohr für die Menschen aus Syrien werden.

Für uns hat Sibyl Quinke die Geschichten von Suleiman, Ibraim, Ali und Samir (die Namen haben wir geändert) aufgeschrieben, die in Wuppertal gelandet, zum Teil auch gestrandet sind. Denn auch sie wollten ihr Land eigentlich nicht verlassen oder können derzeit gar nicht zurück.

Bebildert ist die Titelgeschichte dabei nicht mit den trostlosen Bildern der im Krieg zerstörten Städte, sondern mit Fotografien, die unsere Autorin vor zehn Jahren bei einer Reise gemacht hat – und die zeigen, dass neben den Menschen und ihren Seelen eine Unmenge an kulturellem Gut zerstört wurde.

Ein gutes Beispiel, wie Integration gelingen kann, zeigen wir Ihnen auf den Kulturseiten: Chrystel Guillebeaud und Wu Chun-Hsien, sie Französin, er Taiwaner, haben sich in Wuppertal beim Tanztheater Pina Bausch kennengelernt und sind auch nach ihrem Engagement (sie) beziehungsweise nach der Tournee (er) in der Schwebebahnstadt geblieben. Gemeinsam bieten sie in ihrem Studio Double C vieles rund um Tanz, Bewegung und anderer Kunst an. Auch sie haben es als freie Künstler nicht leicht, aber die Stadt wohl so schätzen gelernt, dass sie diese auch weiterhin mit ihrer Kunst bereichern. Das ist ein Pfund, mit dem man Dank Pina Bausch in vielen Fällen wuchern kann – wenn auch nicht immer alle hier bleiben.

Und dann gibt es auch die, die immer schon hier waren – und ebenfalls nicht weg wollen, weil ihr Hiersein zum Markenzeichen geworden ist. Das zeigt auf ganz andere Art, aber nicht weniger begeisternd, Dörte (Bald) aus Heckinghausen. Und auch bei ihr ist das Thema Integration wichtig – wenn sie sich dabei auch nur zwischen den Völkern von Barmen und Elberfeld bewegt…