Anlässlich der Wiederaufnahme des Stücks „Café Müller“, das Pina Bausch und ihr Tanztheater Wuppertal vor 40 Jahren uraufführten, hatte Oberbürgermeister Andreas Mucke die kulturpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen nach Wuppertal eingeladen. Neben den Wuppertaler Bundestagsabgeordneten Helge Lindh (SPD) und Jürgen Hardt (CDU) folgten der Einladung Elisabeth Motschmann (CDU/CSU), Martin Rabanus (SPD) und Erhard Grundl (Grüne). Empfangen wurden sie von Mucke, Stadtdirektor Johannes Slawig und Kulturdezernent Matthias Nocke. Ziel war, dass sich die Entscheider einen eigenen Eindruck vom geplanten Pina-Bausch-Zentrum machen sollten. Deshalb stand nicht nur die Aufführung, sondern auch ein Besuch des ehemaligen Schauspielhauses auf dem Programm, wo zeitgleich eine Fotografie-Ausstellung eröffnet wurde, die den Entstehungsprozess des wegweisenden Stücks „Café Müller“ dokumentiert. Beim Pina-Bausch-Zentrum gehe es darum, das Werk der Choreografin als nationales Kulturerbe zu bewahren und gleichzeitig weiterzuentwickeln, indem dem Archiv und der Stiftung, aber auch dem Tanztheater und weiteren internationalen Ensembles sowie allen Interessierten Raum geboten werde. Nach einer Besichtigung des Gebäudes ging es mit der Schwebebahn zum Opernhaus. Das Land Nordrhein-Westfalen hat der Stadt Wuppertal bereits seinen Anteil an der Finanzierung der Betriebskosten für das geplante Pina-Bausch-Zentrum zugesagt. Mit bis zu 3,4 Millionen Euro will das Kulturministerium das Zentrum ab 2025 unterstützen. Grundlage für die Arbeit des Zentrums ist das im Auftrag der Stadt erarbeitete Konzept mit vier Arbeitsbereichen: das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, die Pina-Bausch-Stiftung, ein internationales, spartenübergreifendes Produktionszentrum und eine neue Form der Partizipation. Auch im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags wurden bereits 2,2 Millionen Euro für das Pina-Bausch-Zentrum beschlossen. Diese Mittel gehen nach Angabe von Mucke in die weitere Konzeption und Planung.

Nachtrag: Weitere Unterstützung

Am 8. November 2018 hat der Deutsche Bundestag beschlossen, die Einrichtungskosten des Pina-Bausch-Zentrums in Wuppertal mit acht Millionen Euro zu unterstützen. Das ist die Hälfte der projizierten Kosten von 16 Millionen Euro, heißt es bei der Stadt Wuppertal. Bereits im Vorfeld wurden insgesamt 60 Millionen Euro Fördergeld von Bund, Land und Stadt für die Umbaukosten des Schauspielhauses und den Neubau an der Kluse zugesagt. Nun muss der Rat der Stadt Wuppertal in seiner Sitzung im Dezember noch die Durchführung des Projektes beschließen.

Foto: Stadt Wuppertal, Medienzentrum/Antje Zeis-Loi