Alles in einer App

Seit Mitte September 2018 gibt es die elektronische Gesundheitsakte „Vivy“, die als Applikation (App) für mobile Endgeräte heruntergeladen werden kann

Mit dabei sind derzeit die beiden privaten Versicherungen Allianz und Barmenia sowie ab Februar 2019 die Gothaer. Hinzu kommen 14 gesetzliche Krankenkassen, darunter die DAK und die IKK als große sowie zwölf Betriebskrankenkassen. Die App ist kostenlos und zeigt den Versicherten die persönlichen Gesundheitsdaten.

Ziel der elektronischen Gesundheitsakte ist es, zum Beispiel Mehrfachuntersuchungen zu vermeiden, indem Nutzer die Befunde Ärzten zur Verfügung stellen können. Zu „Vivy“ gehören aber auch der Impfpass, Überweisungen, Untersuchungshefte und der Mutterpass. Wer mehrere Medikamente nehmen muss, kann den Code auf den Verpackungen oder den Medikationsplan einscannen und wird auf Wechselwirkungen aufmerksam gemacht. Einfügen kann man auch Notfalldaten wie etwa die Blutgruppe und Allergien. Die Nutzer können zudem selbst Befunde, La-borwerte und Röntgenaufnahmen in der App speichern. Daneben können Fitness- Uhren mit der App gekoppelt werden.

Mit der App soll der Nutzer einen genauen Überblick über seine Gesundheitsdaten bekommen und kann diese dann Ärzten zukommen lassen. Zudem wird darin auf empfohlene Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen hingewiesen. Auch an Arzttermine kann erinnert werden.

Die App soll laut den Machern aber auch dafür stehen, dass die Nutzer die medizinischen Daten nicht nur bekommen, sondern verstehen und für sich nutzen können. Dazu gehören neben der Erinnerungsfunktion so auch Erklärungen.

Und wie finden die Versicherten selbst die Idee? Nach Angabe der DAK würde die Mehrheit der Deutschen die digitale Gesundheitsakte nutzen. Das jedenfalls habe eine Befragung des Instituts Forsa im Auftrag der DAK ergeben. Auch der Datenschutz bleibe gewahrt, heißt es bei den Machern der App, der Vivy GmbH, denn alleine der Nutzer entscheidet, mit wem er welche Daten teilen möchte. Weder die Gmbh noch die Krankenkassen oder Dritte können auf die Daten zugreifen.

Werden Daten übertragen, sind sie mit mehrstufigen Sicherheitsprozessen und einer speziellen Verschlüsselung gesichert, zu der nur der Nutzer den Schlüssel hat. Zudem werden die Daten ausschließlich auf deutschen Servern und damit nach europäischen Datenschutzbestimmungen aufbewahrt. Die Applikation kann kostenlos in den Shops von Google und Apple heruntergeladen werden.

Foto: Vivy GmbH