Nach der Kunst ist vor der Kunst

Im Herbst 2023 wurden 9 sogenannte Murals fertiggestellt – und schon jetzt warten weitere Hauswände auf neue Street-Art-Werke

Die Initiative Urbaner Kunstraum Wuppertal (UKW) ging Anfang 2022 mit dem Ziel an den Start, 10 großflächige Wandbilder auf Häuserfassaden entstehen zu lassen. Bis Ende Oktober 2023 waren die meisten fertig: 9 Murals sind es geworden, die zwar nicht wie geplant alle 10 Stadtteile abdecken, aber immerhin doch einige. So finden sich die Wandgemälde am Ostersbaum, in Vohwinkel, gleich jeweils 2 in Oberbarmen und Elberfeld-Mitte, in der Elberfelder Nord- und Südstadt sowie in Barmen.

Ebenso vielfältig sind die Kunstschaffenden, die die Murals gestaltet haben. Zu ihnen gehören Case Maclaim aus Frankfurt, Manomastic aus Huelva und Medianeras aus Barcelona (beides Spanien), Guido Palmadessa aus Berlin, Gomad aus Sittard, Nils RVA aus Amsterdam und Leon Keer aus Utrecht (alle Niederlande) sowie Astro aus Paris.

Die Fassaden wurden sowohl von öffentlichen als auch privaten Eigentümern zur Verfügung gestellt. Das Projekt wurde vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Nun sollen die bisherigen Wandgemälde um eine Pina-Bausch-Galerie unter dem Titel „Wuppertal tanzt“ erweitert werden. Inhaltlich geht es um die internationalen Tanz-Kooperationen, die die Choreografin oftmals für ihre Stücke einging. Auch diesmal werden wieder internationale Street-Art-Künstlerinnen und -Künstler eingeladen.

15 Bausch-Choreografien mit internationalen Kooperationen standen bis Mitte Januar 2024 dabei als Inspiration zur Auswahl: Viktor (Rom, 1986), Palermo Palermo (1989), Tanzabend II (Madrid, 1991), Ein Trauerspiel (Wien 1994), Only you (Los Angeles, San Francisco, Austin und Texas, 1996), Der Fensterputzer (Hongkong, 1997), Masurca Fogo (Lissabon, 2003), Ten Chi (Saitama, 2004), Rough Cut (Seoul, 2005), Bamboo (Kalkutta, 2007) und …como el musguito en la piedra, ay si, si si (Santiago, 2008).

5 davon sollen 2024 umgesetzt werden – und die ersten 3 Murals stehen nun fest: Für den Bezirk Elberfeld wurde „Masurca Fogo“ ausgewählt, für Uellendahl-Katernberg „Ten Chi“ und für Oberbarmen „Nur Du“. Nun werden die passenden Fassaden dafür gesucht, die mindestens 150 Quadratmeter groß sein müssen.

Daraus sollen wieder möglichst 10 Murals in den 10 Stadtbezirken Wuppertals umgesetzt werden. Eine Besonderheit: Die Kunstschaffenden sollen aus den Städten der Tanzkooperationen kommen. Für die Umsetzung hat UKW 500.000 Euro aus dem Kulturhaushalt des Bundes bekommen. Daneben wird das Projekt mit weiteren über 50.000 Euro von Unternehmen gefördert.

Wer eine Fassade zur Verfügung stellen möchte oder Fragen dazu hat, kann sich per E-Mail an die Adresse wupperone929.urbanart@gmx.net oder per Telefon unter der Nummer 0202/49652880 an den Verein wenden. Weitere Informationen gibt es zudem im Internet unter der Adresse urbaner-kunstraum.de.

Foto: Achim Otto

Grafik: Urbaner Kunstraum Wuppertal