Gebühren werden leicht erhöht

Am 21. Dezember 2021 stimmt der Rat der Stadt Wuppertal über die Gebührenordnung für das Jahr 2022 ab. Wird ihr zugestimmt, werden sich die Gebühren für Privathaushalte nur leicht erhöhen.

Für Stadtkämmerer Johannes Slawig ist dies „unterm Strich ein positives Ergebnis“, sagte er bei einer Videopressekonferenz zum Thema Gebühren. Nach seiner Aussage steigen die Gebühren im kommenden Jahr bei Zustimmung des Rates um 0,85 Prozent beziehungsweise 3,59 Euro pro Jahr und Person, wenn man einen 4-Personen-Haushalt mit durchschnittlichem Verbrauch zugrunde legt.

Im Detail sinken die Abwassergebühren um 1 Cent pro Kubikmeter beim Schmutzwasser und steigen um 3 Cent pro Quadratmeter Regenwasser. Damit bleibt Wuppertal landesweit ganz oben, was die Höhe dieser Gebühr betrifft, bestätigte Slawig. Das Trinkwasser wird um 2,98 Euro teurer. Die deutlich höheren Kosten begründete der Kämmerer mit zahlreichen Investitionen. So soll das Trinkwasserrohrnetz erneuert werden, bevor vermehrt Schäden auftreten.

Die Abfallgebühren steigen um 1,95 Euro pro Jahr für eine 120-Liter-Tonne, die 14-täglich geleert wird. Dass im Gegensatz zum Trinkwasser die Abfallgebühren geringer steigen, liege am Abfallwirtschaftsverband Eco-City, der dafür sorge, dass die Müllverbrennungsanlagen gut ausgelastet sind, erklärte Slawig weiter. Die Kosten der Straßenreinigung steigen um 12 Cent pro Quadratmeter.

Für die Stadt sei die eher moderate Teuerung ebenfalls wichtig, denn für ihre Gebäude fielen die Gebühren ja ebenfalls an, merkte Slawig noch an. Doch das werde nicht so bleiben, weil unter anderem die Energiekosten weiter steigen, was auch bei den Gebühren ab 2023 bemerkbar werde.

Aber der Kämmerer hat auch gute Nachrichten, vor allem für die Hotellerie und Gastronomie: Die Stadt wird die bis zum 31. Dezember 2021 geltende Aussetzung der Sondernutzungsgebühr für die Außengastronomie bis zum 30. April 2022 verlängern. Denn durch die 2-G-Regel würden wieder weniger Menschen in Cafés, Restaurants und Bars gehen, könnten diesmal aber nicht mit Ausgleichszahlungen von Bund und Land hoffen. Ein dickes Loch würden zudem abgesagte Weihnachtsfeiern reißen.

Und auch bei der Hotellerie werde die sogenannte Bettensteuer bis zum 30. April ausgesetzt. Für die Stadt bedeute dies eine geringere Einnahme von insgesamt rund 270.000 Euro, was aber vertretbar sei, wenn man damit Unternehmen helfen könne, so Slawig. Aber auch er weiß, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird.