Antiker Thriller

Am 23. Oktober 2021 findet – endlich – die deutsche Erstaufführung von Salvatore Sciarrinos „Il canto s’attrista, perché?“ statt

Geplant war sie für Mai 2020. Und beinahe hätte diese nochmals verschoben werden müssen, denn das Hochwasser im Juli dieses Jahres hat die Operntechnik schwer getroffen. Doch im Erholungshaus in Leverkusen (Nobelstraße 37) fanden die Wuppertaler Bühnen eine neue Aufführungsstätte.

Bei dem Stück handelt es sich um ein Auftragswerk in Kooperation mit dem Stadttheater Klagenfurt, das zwar die Uraufführung feiert konnte – coronabedingt jedoch nur vor einem Fachpublikum, wie es in einer Pressemitteilung der Wuppertaler Bühnen heißt. Damit wird die Oper nun erstmals vor Publikum gespielt, die von Nigel Lowery inszeniert wurde. Er war schon für „Hoffmanns Erzählungen“ in Wuppertal verantwortlich.

Auch Sciarrino ist in der Schwebebahnstadt kein Unbekannter: 4 Arbeiten von ihm wurden im Opernhaus gezeigt. Vorbilder waren zunächst „Macbeth“ und „Lohengrin“, nun wende er sich der antiken griechischen Literatur zu, heißt es bei den Bühnen weiter. Im Mittelpunkt steht dabei die betrogene Klytämnestra, die an ihrem Mann, König Agamemnon, furchtbare Rache übt. Der hatte nicht nur die gemeinsame Tochter Iphigenie geopfert, sondern kam nach 10 Jahren Krieg, in dem Troja erobert wurde, mit Kassandra als Sklavin und Mätresse zurück. Sciarrino greift dabei auf Szenen von Aischylos zurück. Sciarrino wird bei der Premiere in Leverkusen dabei sein.

Wer bei einer der Aufführungen mit dem Shuttlebus von Wuppertal nach Leverkusen mitfahren möchte, kann dies beim Vorverkauf mitbuchen. Die Premiere findet am 23. Oktober um 19.30 Uhr statt. Weitere Aufführungen sind am 24. Oktober sowie am 4. und 5. Dezember, jeweils ebenfalls um 19.30 Uhr. Weitere Informationen gibt es hier.

Foto: Wuppertaler Bühnen/karlheizfressl.com