132 neue Wohnplätze

Gleich fünf neue Studentenwohnheime konnten Ende August 2020 an der Max-Horkheimer-Straße fertiggestellt werden

Bis zur Eröffnung war es jedoch ein langer Weg, berichtet Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks in Wuppertal (HSW). So habe es alleine drei Jahre gedauert, bis das HSW das Grundstück für die Neubauten vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen kaufen konnte. Der allgemeine Bauboom machte es nicht einfacher. Und am Ende kam dann auch noch Corona dazwischen.

Foto: Burkhard Bücher

Zudem schien das schmale Baugrundstück am Hang mit einem Höhenunterschied von bis zu 18 Metern nicht gerade ideal, um dort überhaupt etwas zu bauen. Ein Wuppertaler Architekturbüro habe das aber nicht abgeschreckt – und für den Entwurf gab es sogar eine Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Im Mittelpunkt steht dabei nachhaltiges und bezahlbares Wohnen mit variablen Wohnungen die vom Einzelappartement bis zur Sechs-Personen-Wohngemeinschaft reichen – und immer wieder neu zusammengesetzt werden können. Etwa 70 Prozent der Wohneinheiten sind barrierefrei, die übrigen können bei Bedarf nachgerüstet werden. Das ist schon ein Hinweis darauf, dass sich die Nutzung im Laufe der Jahre auch ändern könnte, was zum variablen Wohnen (also zur Förderung) dazugehöre.

Die geringe Grundstücksgröße hat eine weitere Auszeichnung in Sachen nachhaltiges Bauen gebracht, denn bei der Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen wird auch der Flächenverbrauch einbezogen. Und dass die Studentenwohnheime des HSW in Sachen Energie immer dem neuesten Stand entsprechen, kennt man bereits. Die Neubauten sind Passivhäuser, die ans Fernwärmenetz der Wuppertaler Stadtwerke angeschlossen sind und damit die Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage nutzen.

Auch auf den Außenflächen geht es um Nachhaltigkeit: So wurden die Dächer begrünt, wurde so weit möglich auf eine Versiegelung der Flächen verzichtet und gleich auch noch ein „Urban Gardening“-Projekt installiert, bei dem die Bewohnerinnen und Bewohner Obst und Kräuter ernten können.

Vier der fünf Baukörper haben drei Etagen, das oberste Haus bietet sechs Etagen – womit insgesamt 132 Wohnplätze zur Verfügung stehen, die in Einzel- und Doppelappartements sowie Vierer- und Sechser-Wohngemeinschaften aufgeteilt sind. Alle Zimmer haben eine eigene Dusche und Toilette. Die Holzfassaden mit vorgehängten Metallelementen haben die Farben Dunkelrot und Silber. Innen gibt es Eichenparkett, Linoleum und versiegelte Beton-Oberflächen. Das Projekt hat insgesamt 15 Millionen Euro gekostet, fast zwei Millionen sind dabei als Zuschuss aus dem Bundesbauministerium im Rahmen des „Vario-Förderprogramms“ gekommen.