„Kein Ersatz, aber…“

Zwar wird die Heiligabendfeier, die jährlich der Caritasverband, die Diakonie und der

Diakonie

in Wuppertal für alleinstehende und einsame Menschen ausrichten, aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden – aber mit zwei Aktionen wird ein kleiner Ersatz geschaffen

Es sei schon traurig, dass die traditionelle Weihnachtsfeier in diesem Jahr ausfallen muss, denn dabei hätten sich 600 bis 800 Menschen zur gemeinsamen Feier im Großen Saal der Historischen Stadthalle am Johannisberg getroffen und gemeinsam gefeiert, berichtet Christoph Humburg, Direktor des Caritasverbands Wuppertal/Solingen. Dass das wegen der Corona-Pandemie nicht gehe, sei doppelt schwierig, weil die Vereinsamung gerade jetzt sehr groß sei.

Gleich zwei Aktionen haben sich die Mitarbeitenden von Diakonie, Caritas und CVJM als Ersatz ausgedacht: So gebe es für alle Gäste in der Stadthalle traditionell am Ende der Feier eine kleine Geschenktüte, berichtet Martin Hamburger, Direktor der Diakonie Wuppertal. Das wolle man auch dieses Jahr beibehalten.

Nun bauen die drei Sozialverbände auf die Mithilfe der Wuppertalerinnen und Wuppertaler, erhoffen sich ein ähnliches „Wunder von Wuppertal“, wie sie es jährlich nach der Heiligabendfeier erleben würden, wenn über 100 Menschen vor der Stadthalle warten würden, um die Gäste sicher nach Hause zu bringen, so Humburg. Nun würden „Tüten-Engel“ gesucht, die jene füllen und mit einem weihnachtlichen Gruß versehen.

Rund 15 Euro sollte man für eine Tüte ausgeben, die mit einer Tafel Schokolade, einem Päckchen Kaffee, Spektulatius, Lebkuchen, Studentenfutter, Schokoladenpralinen und kleinen Salami-Würstchen gefüllt sein soll. Abgeben kann man die Tüte vom 30. November bis zum 4. Dezember bei der Diakonie in Vohwinkel (Bahnstraße 9), Elberfeld (Hofkamp 63) und Wichlinghausen (Westkotter Straße 198), im Katholischen Stadthaus (Laurentiusstraße 7) und in der Kirche Sankt Antonius im Unterdörnen 137. Jene, die sonst in die Stadthalle gekommen wären, können sich eine Tüte vom 21. bis zum 23. Dezember dort abholen (außer in der Kirche). Ziel sei es, rund 500 bis 600 Tüten zusammenzubekommen, sagt Veronika Wimmer von der Diakonie.

Daneben wird eine Radiosendung aufgezeichnet, die am Heiligen Abend von 19 bis 21 Uhr bei Radio Wuppertal (107,4) gesendet wird und die Atmosphäre der Heiligabendfeier ein Stück weit in die Wohnungen tragen soll. So werden Humburg und Hamburger dabei sein, es wird Grußworte geben, unter anderem von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, und auch die Musik soll nicht zu kurz kommen. So werde es unter anderem Orgel- und Akkordeonmusik geben. In die Tüte kommt noch ein Hinweis auf die Radiosendung inklusive Programm und Liedertexten zum Mitsingen

 „Es geht um ein Stück Gemeinschaftsgefühl“, drückt es Humburg aus. Und weiter: Die, die sonst in die Stadthalle gekommen wären sollen wissen, dass sie nicht vergessen wurden. Und vielleicht schalten dann auch jene ein, die sich nicht in die Stadthalle getraut oder es nicht ohne Hilfe dorthin geschafft hätten.