Besserer Schutz

Der Gecko wurde zum Zootier des Jahres 2024 gewählt

Den Gecko kennt man vor allem aus dem Urlaub in warmen Gefilden, wo er meist reglos an den Wänden „klebt“ und zu unserer Freude unliebsame Insekten frisst. Doch die Tiere sind vor allem in Asien und Afrika noch aus einem anderen Grund beliebt: So werden sie von Abergläubischen zu Pulver zermahlen, als Tee aufgebrüht oder in Alkohol eingelegt, weil dem Tier besondere Heilkräfte zugeschrieben werden. Dafür gebe es jedoch keine wissenschaftlichen Beweise, heißt es beim Grünen Zoo Wuppertal. Und dennoch steige die Nachfrage dieser Präparate dramatisch.

Und das sei noch nicht einmal die einzige Bedrohung für Geckos. Denn auch ihr Lebensraum werde durch Verschmutzungen und den Klimawandel bedroht, es gibt Schäden durch invasive (also „eingewanderte“) Arten und die Bejagung für den Heimtierhandel und als Delikatesse trägt zur Dezimierung bei.

Um die Tiere besser zu schützen, müssten Projekte vor Ort, Behörden und Zoologische Gärten besser zusammenarbeiten, heißt es im Zuge der Kampagne zum Zootier des Jahres. Dabei würden die Zoos mit der Nachzüchtung eine Schlüsselrolle übernehmen.

Das sei vor allem für jene Tiere wie den Himmelblauen Zwergtaggecko wichtig, dessen natürlicher Lebensraum nur 8 Quadratkilometer in Tansania einnehme. Kommt es dort zum Beispiel zu einem Waldbrand, würde diese Art aussterben, wenn es keine Nachzüchtungen in – möglichst mehreren – Zoos gebe.

Auch der Grüne Zoo Wuppertal beteiligt sich am Schutzprojekt, indem Henkels Plattschwanzgeckos und Querstreifen-Taggeckos aus Madagaskar gehalten und im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms gezüchtet werden.

Zu den Schutzmaßnahmen, die nun durch die Kampagne ermöglicht werden, gehören in Vietnam und Tansania Umweltbildungsmaßnahmen. In Vietnam sollen zudem neue Erhaltungszuchtstationen errichtet und bestehende Haltungen erweitert werden. Daneben werden Ausrüstungsgegenstände und Transportmittel finanziert.

In dem asiatischen Land gibt es über 100 Gecko-Arten, von denen einige noch nicht einmal wissenschaftlich beschrieben, aber dennoch bedroht seien, heißt es bei den Kampagne-Machern.

In Tansania soll mit den Kampagnen-Geldern unter anderem ein neues Schutzgebiet ausgewiesen und aufgebaut werden, um den Lebensraum der Himmelblauen Zwertaggeckos zu vergrößern und die bisher getrennten Gecko-Populationen wieder zusammenzubringen.

Zootier des Jahres// Die Artenschutz-Kampagne „Zootier des Jahres“ wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tiere einzusetzen, die nicht so bekannt sind oder deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. Dazu zählten in der Vergangenheit zum Beispiel die Rotohraras, Scharnierschildkröten und Java-Pustelschweine. Unterstützt wird die Kampagne von der Gemeinschaft der Zooförderer, der Deutschen Tierpark-Gesellschaft und dem Verband der Zoologischen Gärten. Der Grüne Zoo Wuppertal ist mit Unterstützung seines Fördervereins Zoo-Verein Wuppertal ebenfalls Förderer der Kampagne.