Gemeinsam gegen die Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) verbreitet sich nach Angabe des Grünen Zoos Wuppertal weltweit rasant und dezimiert die Bestände verschiedener Schweinearten, von denen einige damit akut vom Aussterben bedroht sind

Die Viruserkrankung sei 2007 durch Menschen von Afrika nach Georgien verschleppt worden und breite sich seitdem weltweit rasant aus. 2020 hätte das Virus Deutschland erreicht und sowohl Wild- als auch Hausschweine befallen, schreibt der Grüne Zoo in einer Pressemitteilung.

In Südostasien habe das Virus bei wildlebenden Bartschweinen auf Borneo zu einem Massensterben geführt, ebenso wie bei Philppinischen Pustelschweinen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Folgen: Unter anderem würden dort Tiger, die sich von Wildschweinen ernähren, keine Nahrung mehr finden. Das gelte im Übrigen auch für die Indigenen auf Borneo, die kein Schweinefleisch mehr essen könnten.

Bisher gebe es keine effizienten Maßnahmen, um die Ausbreitung der Erkrankung in der Region einzudämmen, zumal es auch keine wirksame Behandlung und Impfung gebe. Auch in Afrika verbreite sich das Virus schnell, wenn es auch für die dort lebenden Pinselohr- und Warzenschweine nicht tödlich sei.

Nun haben sich unterschiedliche Verbände und Institutionen zusammengeschlossen, um das Virus gemeinsam zu bekämpfen. Es soll erforscht und die Entwicklung von Impfstoffen vorangetrieben werden. Auch das deutsche Friedrich-Loeffler-Institut gehört zu dem Zusammenschluss. Dafür wurden von mehreren Zoos 4 Warzenschweine und 6 Pinselohrschweine an das Institut abgegeben. Das sei kein einfacher Schritt gewesen, weil die Aufgaben von Zoos eigentlich in der Züchtung für den Artenschutz zum Erhalt sowie für Auswilderungsprojekte liegen.

Aber: Das Virus bedroht inzwischen auch die Tiere in europäischen Zoos. „Mit der ASP haben wir nun zum ersten Mal eine Bedrohung, die zeitgleich die Wildpopulation und die sogenannte Reservepopulation in den Zoos betrifft“, wird Jörg Beckmann vom Tiergarten Nürnberg in der Pressemitteilung zitiert. Deshalb steht auch der Verband der Zoologischen Gärten hinter der Entscheidung, Tiere zu Forschungszwecken abzugeben. Das sei ein wichtiger Schritt für den internationalen Artenschutz und die Schweine vor Ort.

Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die Tiere mit dem Virus infiziert. Die danach entnommenen Proben würden mit 6 weiteren europäischen Forschungseinrichtungen geteilt. Das Foto zeigt Pinselohrschweine aus dem Grünen Zoo Wuppertal.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal/Birgit Klee