Leben wie im Gebirge

Mitte Juni 2023 wurde im Grünen Zoo die neue Anlage „Kula Kangri“ eingeweiht

Kula Kangri ist ein über 7.500 Meter hoher Berg in Asien auf der Grenze zwischen Bhutan und Tibet. Dort leben Takine, eine Ziegenart, die aufgrund ihres massiven Körperbaus auch als Rindergämse oder Gnuziegen bezeichnet werden. Die Tiere leben auch in anderen asiatischen Gebirgsregionen, etwa Indien, Myanmar und China. Meist halten sie sich in der Höhe zwischen 1.200 und 3.500 Metern auf. Nur im Winter kommen sie bis auf 1.000 Meter herunter.

Weil die Tiere wegen ihres Fleischs, in China zudem als Trophäen, und manchmal auch aufgrund ihres Fells bejagt werden, gelten sie als gefährdet. Nach Angabe des Grünen Zoos Wuppertal sei der Bestand in den letzten 3 Generationen um etwa 30 Prozent zurückgegangen.

Die neue Anlage im Grünen Zoo wurde dort gebaut, wo früher die Kiangs und Rentiere untergebracht waren. Nun werden dort Mishmi-Takine, demnächst gemeinsam mit Chinesischen Goralen, untergebracht, ebenfalls eine asiatische Ziegenart. Letztere ist jedoch wesentlich kleiner, aber in den gleichen Bergregionen – ungefähr ab einer Höhe von 1.400 Metern – Chinas, Indiens und Myanmars heimisch. Auch Gorale gelten als gefährdet, weil sie wegen ihres Fleischs, ihres Fells und für Produkte der traditionellen chinesischen Medizin gejagt werden.

Finanziert hat die neue Anlage einmal mehr der Zoo-Verein Wuppertal, der diese Mitte Juni offiziell an die Stadt beziehungsweise Oberbürgermeister Uwe Schneidewind übergeben hat. Anwesend war auch Wuppertals Ehrenbürger Jörg Mittelsten Scheid, der mit einer Spende in Höhe von 530.000 Euro an den Zoo-Verein den Bau der etwa 4.000 Quadratmeter großen Anlage erst möglich gemacht hat.

Am Bau beteiligt waren vor allem die eigenen Zoo-Mitarbeitenden. Diese haben unter anderem 13.000 Tonnen Steine aus einem nahe gelegenen Steinbruch verarbeitet und als Gebirgslandschaft angelegt, die an den natürlichen Lebensraum der Mishmi-Takine im Himalaya erinnert. Haben sich die Tiere an ihre neue Anlage gewöhnt, sollen die Gorale hinzukommen.

Schon erobert haben dagegen Kinder den zur Anlage gehörenden Naturspielplatz, der bereits 2022 fertiggestellt und eröffnet wurde. Auch dieser geht auf die Spende Mittelsten Scheids zurück.

Foto: Michael Mutzberg

Symbolische Schlüsselübergabe: (von links) Bruno Hensel, Vorsitzender des Zoo-Vereins, Zooinspektor Jörg Karger, Dr. Jörg Mittelsten Scheid als Spender, Oberbürgermeister Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Andreas Haeser-Kalthoff, Geschäftsführer des Zoo-Vereins, Zoodirektor Dr. Arne Lawrenz und seine Stellvertreterin Dr. Silja Herberg