Nach 32 Jahren wurde jetzt Norbert Brenken als Vorstand der Stadtsparkasse Wuppertal in den Ruhestand verabschiedet. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Münster arbeitete Brenken zunächst bei der KKB-Bank, um anschließend für zweieinhalb Jahre zur Zentrale der Dresdner Bank nach Frankfurt zu wechseln. Die gibt es heute nicht mehr, aber die Sparkassen, so das immer wieder aufgegriffene Apercu zur Verabschiedung des Vorstandsmitglieds in der Glashalle am Johannisberg. 1984 kam er nach Wuppertal – um zu bleiben. Das war allerdings anfangs gar nicht so gedacht, sollte nach ein paar Jahren ein weiterer Wechsel erfolgen. Doch dazwischen kam die Position als Verhinderungsvertreter des Vorstandes, dann als stellvertretendes und seit 2000 schließlich als ordentliches Vorstandsmitglied, verantwortlich für das Firmenkundengeschäft. Rolf Volmerig, Geschäftsführer der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, bescheinigte ihm dabei, dass er diese Aufgabe mehr als gut gemacht habe, denn: „Er hat immer für die Unternehmen mitgedacht.“ Brenken selbst, sonst eher von Zurückhaltung geprägt, las in seiner Abschiedsrede vor allem der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihrem Präsidenten Mario Draghi die Leviten und wurde dabei sehr deutlich. Zur Zinspolitik sagte er zum Beispiel: „Diese Politik ist nicht falsch, sondern grottenfalsch.“ Denn wenn die Niedrigzinsphase noch länger anhalte, führe das in eine Krise – und nicht umgekehrt wie von der EZB kolportiert würde. Und das läge nicht nur an den Negativzinsen, die man allerdings offiziell gar nicht als solche bezeichnen dürfe. Aber weg seien sie ohne diese Bezeichnungen eben auch nicht. Auch die Geschichte der Landesbank (WestLB) sei nicht gerade rühmlich gewesen. Wenn man jedoch aus ihr lernen würde, wäre sie zumindest im Nachhinein noch für ein „Bildungsinvest“ gut, so Brenken. Den Wuppertalern wird Brenken nicht völlig verloren geben, will er doch seine ehrenamtliche Arbeit weiterhin zur Verfügung stellen, zum Beispiel für das Technologiezentrum W-tec und die Wuppertaler Orgeltage. Und nicht nur er tue dies, sondern viele andere Wuppertaler, die ihre Stadt sehr bereichern würden. Denn, so Brenken abschließend: „Wuppertal ist reich: reich an Kultur, Start-Ups, Unternehmen, Initiativen, Netzwerken und Ehrenamtlern“.

Foto: Stadtsparkasse Wuppertal/Andreas Fischer