Blick über die Schulter

Beim zehnten Schneidwaren-Samstag kann man wieder Messerherstellern über die Schulter schauen

Wie entstehen scharfe Küchenmesser, gute Nagelfeilen und Scheren? Am 1. September 2018 gibt der Solinger-Schneidwaren-Samstag Antworten auf solche Fragen. Fünf Unternehmen aus der Solinger Schneidwaren-Branche laden zum Tag der offenen Tür ein. Dieses Jahr findet die Veranstaltung bereits zum zehnten Mal statt. Die Unternehmen bieten Besuchern die Möglichkeit, mitzuerleben wie Messer, Scheren, Bestecke und Maniküre-Instrumente gefertigt werden und können dabei sowohl moderne High-Tech-Anlagen als auch traditionelles Handwerk kennenlernen. Die teilnehmenden Unternehmen sind Carl Mertens, Franz Güde, Kretzer-Scheren, Niegeloh und Robert Herder (Windmühlenmesser).

Carl Mertens (Krahenhöher Weg 8) wurde 1919 gegründet, feiert im kommenden Jahr also das 100-jährige Bestehen der Manufaktur. Präsentiert wird beim Schneidwaren-Samstag unter anderem ein preisgekröntes Messer, bei dessen Herstellung die Besucher zuschauen können. Gezeigt wird zudem die Besteckproduktion eines Klassikers von 1932, der immer noch nachgefragt wird. Ein Werksverkauf rundet das Angebot ab. Bei Güde (Katternberger Straße 175) wird in der vierten Generation gearbeitet – was man sich beim Schneidwaren-Samstag live ansehen kann. Besucher können auch ihre eigenen Messer mitbringen, die nachgeschliffen werden. Neue Messer gibt es ebenfalls. Kretzer-Scheren (Löhdorferstraße 171-173) gibt es seit 1923. Am Schneidwaren-Samstag können vor allem Kinder dort ihre eigene Schere herstellen. Die Erwachsenen können ein persönliches Exemplar beim Werksverkauf erwerben. Bei Niegeloh (Beethovenstraße 235) wird am Schneidwaren-Samstag die Laser-Cut-Anlage im Mittelpunkt stehen. Ein kleiner Werksverkauf wird ebenfalls geöffnet sein. Robert Herder (Ellerstraße 16) sorgt unter anderem dafür, dass alte Berufe wie Schleifer, Pließter, Reider und Ausmacher durch neue Auszubildende vor dem Aussterben bewahrt werden. Eine weitere Besonderheit: Beim Schneidwaren-Samstag werden unter anderem Bestecke aus den 1950er Jahren angeboten.

Foto: Carl Mertens/Tom G