Der Wirtschaft im bergischen Städtedreieck geht es eigentlich ganz gut, die Zahl der Arbeitslosen ist in Wuppertal, Solingen und Remscheid unter die magische Grenze von 30.000 gefallen. Und weil so viele Menschen in Lohn und Brot sind, wird die Konjunktur durch ihre Ausgaben weiter gestützt. Das dürfte gerade im beginnenden Weihnachtsgeschäft nicht schlechter werden.

Doch derzeit fragen sich viele Menschen ob das so bleibt, wenn nun so viele Flüchtlinge und Asylbewerber in die Gesellschaft integriert werden sollen. Gerade jetzt, muss es lauten, denn wenn nicht dann, wenn es den meisten gut geht?

Zwar werde die Arbeitslosenquote wieder steigen, weil schon alleine aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse viele der Neuankömmlinge keinen Job finden werden. Aber nach den bisherigen Erfahrungen der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal sei die Mehrheit hoch motiviert. Das werde vielleicht nicht unbedingt einen Arbeitsplatz bringen, sei aber ein ganz entscheidender Schritt zur Integration, betont Franz Heuel von der Agentur.

Und nein, die Neuankömmlinge werden auch keinem der Arbeitslosen mit einem deutschen oder EU-Pass einen Arbeitsplatz wegnehmen, denn bevor ein Asylbewerber eingestellt werden darf, muss genau dies erst einmal geprüft werden. Es besteht also auch in diesem Sinne kein Grund, die gerade erst entdeckte Willkommenskultur wieder über Bord zu werfen – denn deshalb wird auch kein Flüchtling mehr oder weniger nach Deutschland oder ins Bergische Land kommen.

Die Generation der Älteren wird sicherlich eine verlorene sein, weil Sprachbarrieren zu hoch sind, die Ausbildung im Zweifel zu gering oder zu unterschiedlich zu den deutschen Anforderungen ist. Aber die jetzt nach Deutschland kommenden Kinder und Jugendlichen haben hier beste Chancen, gut ausgebildet zu werden. Das bringt uns weiter, würde aber auch helfen, wenn sie mit ihren Kenntnissen in die alte Heimat zurückkehren, um ihr Land wieder aufzubauen. Das wäre für das Bergische Land dann allerdings ein großer Verlust, denn nur durch die derzeitige Zuwanderung wachsen die drei Städte gerade wieder. Also vertrauen wird darauf, dass wir das auch im Bergischen schaffen werden!