Letzte Woche war die Deutsche Post bei uns. Das macht Sinn, kommen die Bergischen Blätter doch per Post in die Briefkästen unserer Abonnenten. Aber darum ging es gar nicht. Es ging um Fahrzeuge, genauer gesagt: Die Post will uns ein Fahrzeug verkaufen. Wie bitte?

Die Aufklärung ist eigentlich mehr als einfach: Schon seit Jahren ist die Post dabei, ihre Fahrzeugflotte von Verbrennungs- auf elektrische Motoren umzustellen. So ging sie auf die Suche nach einem Fahrzeugbauer, der das für sie richtige Zustellfahrzeug bauen sollte. Es fand sich jedoch keiner.

Was also tun? Selbst bauen, lautet die Devise. Nun hat die Post nach vielen eigenen Tests Fahrzeuge im Angebot, die für Zusteller welcher Couleur auch immer genutzt werden können. Die Reichweite liegt bei 80 Kilometern, die Geschwindigkeit bei mindestens 85 Kilometern pro Stunde – also ideal für Zusteller in der Stadt. Aufladen kann man das Fahrzeug zudem an jeder handelsüblichen Steckdose.

Und warum nur für sich das Fahrzeug nutzen, wenn man noch ein bisschen Geld verdienen kann? Das dachte sich auch die Post nach den ersten Anfragen anderer Unternehmen. Kunden sind bereits gefunden, die die Fahrzeuge nun zum Teil nach ihren eigenen Vorstellungen umrüsten, zum Beispiel mit Kühlaggregaten ausstatten.

Und was machen derweil die Führungsspitzen der deutschen Autobauer? Sie versuchen, auch nach dem x-ten Skandal, an ihren Posten festzuhalten und verpassen dabei den Anschluss an die Wirklichkeit. Und dann ist es ausgerechnet ein ebenso traditionelles, wenn auch manchmal etwas „verschnarcht“ wirkendes Unternehmen wie die Deutsche Post, die sie nun rechts überholen. Und dabei dachte ich immer, dass es amerikanische High-Tech-Unternehmen wie Google oder Apple sein würden, die den deutschen Autobauern die Butter vom Brot nehmen. Und wie fährt sich so eine moderne Post-Kutsche? Das werden wir testen – und Sie demnächst den Testbericht dazu in diesem Magazin lesen.