Pläne schmieden ist immer toll und erfreut sich besonderer Beliebtheit. Schauen wir alleine auf die Berichterstattung über geplante Projekte in Wuppertal in diesem Jahr, kann man schon ins Staunen kommen: Der Grüne Zoo will mit dem Carl-Fuhlrott-Campus einen ganz neuen Weg gehen, das Schauspielhaus könnte wieder mit Leben gefüllt werden und die Südstädter per Seilbahn ins Tal schweben.

Jetzt hat die Stadt das und weitere kleinere aber nicht unbedingt schlechtere Ideen nochmals zusammengefasst, weil viele aus einer Bürgerbefragung hervorgegangen sind, die das Jahr 2025 in den Mittelpunkt stellte. Zusammengenommen hört sich das alles gut an – und manche Idee ist auch schon auf einen erfolgreichen Weg gebracht. Aber ist das tatsächlich die große Strategie, um die Stadt für die Zukunft fit zu machen? Oder hat man da einfach mal ein paar Ideen zusammengefasst, ohne ein echtes Konzept dahinter? Reichen viele gute Ideen, die wie eine Perlenkette zwar gemeinsam (von den Bürgern und ihren Unterstützern) aufgefädelt werden, aber alle für sich ein kleines Schmuckstück ganz unabhängig voneinander bilden?

Wir wissen es nicht – und haben auch nach der Lektüre der schön gestalteten Broschüre zur „Strategie für Wuppertal“ keine Antwort gefunden. Klar ist nur: Wenn auch nur eines der Projekte umgesetzt wird, ist das ein Gewinn für die Stadt, egal ob es dabei um ein schönes Fest, ein besseres Zusammenleben oder mehr Ausbildungsplätze geht. Aber irgendwie wabert mir zu sehr der Strategie-Begriff im Hinterkopf. Der eckt umso mehr an, wenn ich lese, dass man auf dem Weg zur Fahrradstadt nicht bei der Eröffnung der Nordbahntrasse stehen bleiben will. Nun ja, was soll mir das strategisch sagen? Oder muss man nur die Ansprechpartner fragen, um mehr zu erfahren?

Aber genau das will man doch eigentlich nicht, wenn man etwas von einer Strategie lesen will, von der zumindest ich die Erwartung habe, dass mir etwas aus einem Guss präsentiert wird. Aber vielleicht ist auch einfach unser aller Ansatz falsch: Belassen wir es doch einfach dabei, dass viele Wuppertaler viele Ideen haben, um die Stadt im Jahr 2025 (weiterhin) attraktiv zu machen – und vermeiden alle übergreifenden Begrifflichkeiten, die eigentlich nur in die Irre führen. Denn gut vorgetragene Konzepte, die am Ende dann doch nichts erreicht haben, haben wir auch schon oft genug gehabt…