Nach dem letzten Hochwasser Mitte Juli 2021, welches alle 3 bergischen Städte schwer getroffen hat, dürften es auch die letzten Zweifler begriffen haben: Energie sparen, Mobilität ändern und vieles mehr ist kein Thema irgendwelcher Spinner, sondern geht uns alle an.

Da hätte die Studie des Wuppertal-Instituts „Wuppertal 2035 klimaneutral“ zu keinem besseren Zeitpunkt erscheinen können. Denn wir müssen mehr tun – und die Studie fasst zusammen, was das sein könnte. Das kann in großen Teilen auch auf Solingen und Remscheid übertragen werden.

Darüber werden wir ausführlich in der kommenden Ausgabe berichten. Aber ich kann jetzt schon den Bedenkenträgern sagen: Natürlich müssen wir viel tun, aber es gibt auch schon viele gute Ansätze in allen 3 Städten, zu denen so einfache Sachen wie Unverpacktläden, bessere Radwege und ähnliches gehören.

Natürlich werden die großen Brocken viel Aufwand und Geld kosten, etwa die Gebäudesanierung, aber auch das sind keine utopischen Vorstellungen, sondern machbare Vorschläge. Denn das Argument, ohne Land und Bund können wir eh nichts ausrichten, ganz zu schweigen von dem kleinen Bergischen Land im Vergleich zur Welt, gilt nicht mehr. Selbst wenn die anderen nichts tun würden, müssen wir für unsere Region Verbesserungen schaffen, die uns heiße Sommer erträglicher und Hochwasser besser handhabbar machen, zum Beispiel mit mehr Grün und Überflutungsflächen. Natürlich kann man auch dafür Fördergelder gut gebrauchen, aber nur darauf warten, wird uns nicht weiterbringen.

Zu hoffen bleibt, dass das Hochwasser bei den Verantwortlichen und uns allen nicht schnell wieder in Vergessenheit gerät, sondern wirklich zum Startpunkt für mehr Klimaschutz wird.

Silke Nasemann