Beim letzten Symposium der Volksbank Remscheid-Solingen für dieses Jahr, zu dem Vertreter des Mittelstands eingeladen waren, war diesmal Joschka Fischer (hier zwischen den Vorständen Frithjof Grande und Andreas Otto) der Vortragende. Dabei trat der erste grüne Vizekanzler und Außenminister Deutschlands nach eigenen Worten nicht als Parteipolitiker auf, sondern als überzeugter Europäer und dabei eher Weltpolitiker als Grüner. Das wurde unter anderem darin deutlich, dass er Bundeskanzlerin Angela Merkel lobte und ebenfalls dafür eintrat, dass das Land die Flüchtlingskrise bewältigen könne: „Deutschland kann das packen“. Grundsätzlich sprach Fischer zum Thema „Die politische und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der EU“, was aber heute nicht mehr von der Flüchtlingsfrage zu trennen ist. In der Europäischen Union sieht er eine „unglaubliche Erfolgsgeschichte“, die es weiterzuführen gelte: „Aus wirtschaftlichen, politischen und aus Sicherheitsgründen ist Re-Nationalisierung das Schlimmste, was uns passieren kann.“ Weiter zusammenwachsen könne man innerhalb Europas, wenn man gemeinsame Antworten auf die Fragen der Flüchtlingsverteilung, die wachsende wirtschaftliche und weltpolitische Konkurrenz aus Fernost sowie eine gemeinsame Sicherheitspolitik finde. Auch dabei zeigt er sich zuversichtlich: Europa habe sich immer wieder zusammenraufen müssen und könne das auch jetzt wieder.

Foto: Volksbank Remscheid-Solingen