Mehr, aber wie viel?

Es tut sich derzeit einiges im bergischen Städtedreieck, was den Einzelhandel betrifft – zumindest verbal. Denn derzeit sind weder das Designer Outlet Center (DOC) in Remscheid-Lennep noch das Factory Outlet Center (FOC) in Wuppertal so festgezurrt, dass man mit den Arbeiten beginnen könnte. Doch dass sich etwas tut, ist gut, denn ohne neue Ansiedlungen würde das Städtedreieck im Gegensatz zum Kö-Bogen-aufgerüsteten Düsseldorf und den vielen anderen Städten im Umkreis weiter ins Hintertreffen geraten.

Doch bei beiden Projekten stellt sich die Frage, wie viel Mehr gut ist? Das DOC in Lennep ist zwar in einer überschaubaren Größe geplant, aber liegt leider nicht in der Innenstadt, die es schon jetzt außerhalb des Allee-Centers schwer hat, sich zu behaupten.

Das ist beim FOC in Wuppertal besser gelöst, liegt es doch direkt am dann neu gestalteten Döppersberg und könnte damit ein attraktives Eingangstor für die Innenstadt bilden – wenn nur die ehemalige Bundesbahndirektion mit eingebunden wäre, nicht aber das dahinterliegende Post-Gebäude. Das könnte tatsächlich zur Verlagerung der Einkaufsmeile führen.

Um das zu vermeiden haben sich im Städtedreieck schon einige Immobilien- und Standort-Gemeinschaften gegründet oder sind dabei, sich zu gründen. Wenn diese zustandegekommen sind, müssen alle Anrainer Geld in einen Topf zahlen, aus dem vor allem erst einmal Verschönerungsmaßnahmen bezahlt werden. Dass kann den Einzelhandel zwar nicht retten, hebt die Aufenthaltsqualität aber erst einmal. Und daraus kann dann vielleicht etwas ganz Neues entstehen, was den Einzelhandel flankiert. Denn wenn an einer Stelle etwas passiert, folgen nach dem Schneeballprinzip meist auch die Nachbarn. Aber wir müssen uns sicherlich von der Vorstellung verabschieden, dass wir den Einzelhandel überall dort retten können, wo er derzeit ein (kleines) Zentrum bildet.

Eine kleine Analyse dessen, was sich jenseits von DOC und FOC in Wuppertal, Solingen  und Remscheid in Sachen Einzelhandel tut, lesen Sie in der Titelgeschichte. Dabei legen wir Wert darauf (beziehungsweise hoffen), dass das nur ein Ausschnitt dessen ist, was sich derzeit tut.