Die Entscheidung über einen Standort für eine Forensik im Landgerichtsbezirk Wuppertal ist gefallen, wenn sie auch nach wie vor weniger eindeutig ist als viele das erhofft hatten: Denn für das Land ist nach wie vor der Standort an der Müngstener Straße in Wuppertal-Lichtscheid der beste, die Stadt aber massiv dagegen.

So fahren Stadt und Land erst einmal zweigleisig: Das Land reicht die Bauvoranfrage für Lichtscheid ein, die Stadt wird sich weiter dagegen wehren und parallel dazu einen Bebauungsplan für den Standort Kleine Höhe auf den Weg bringen.

Der sollte so schnell wie möglich genehmigungsfähig sein, denn dann kommt wieder das Land ins Spiel, das die Forensik nach Aussage von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens lieber gemeinsam mit der Stadt als gegen sie bauen möchte. Das bedeutet: Ist der Bauantrag genehmigungsfähig, will das Land einlenken und beide Pläne noch einmal prüfen – und die Priorität dann sogar auf die Kleine Höhe verlagern.

So weit, so gut? Mitnichten, denn es ist schon viel Zeit seit der ersten Ankündigung ins Land gegangen, eine Forensik im Landgerichtsbezirk Wuppertal (zu dem auch Solingen und Remscheid gehören), zu bauen. Nach der Ablehnung der Stadt zum Standort Lichtscheid wurden nach Aussage von Ministerin Steffens insgesamt 32 Standorte überprüft – inklusive der Kleinen Höhe.

Und dann kam zwischenzeitlich noch die Bergische Diakonie Aprath ins Spiel, die für die meisten eine ideale Lösung gewesen wäre. Aber mit der Absage der Diakonie, die Forensik nun doch nicht auf ihrem Gelände bauen zu lassen, ging das Spiel von vorne los. Böse Zungen behaupten zudem nach wie vor hartnäckig, dass auch diverse Wahlen zu Verzögerungen geführt hätten.

Jetzt heißt es also: Eine klare Entscheidung fällt frühestens im nächsten Jahr, mit dem großen Unterschied, dass nun die Stadt am Zug ist, das heißt als erstes der Stadtrat den Bebauungsplan für die Kleine Höhe absegnen muss. Der Eiertanz geht also noch ein wenig weiter…