Ist das tatsächlich Ihr Ernst, liebe Politikerinnen und Politiker aus Wuppertal? Sie wollen tatsächlich bei der Vergabe von Dezernenten-Posten nicht die Beste oder den Besten, sondern nach Parteiproporz entscheiden? Und dann auch noch auf 2 Stellen verteilt, die in Zeiten des Mangels, der Finanzkrise, des Gürtel-Enger-Schnallens 2 Leuten von Ihnen einen und viele weitere behagliche Winter bieten.

Irgendwo habe ich gelesen, dass dies ein Rückfall in die 1990er Jahre sei. Was für eine treffende Formulierung. Denn das, was gerade alleine schon zu hören und zu lesen ist, macht Bürgerinnen und Bürger fassungslos. Ist Ihnen das nicht peinlich?

Ich kann es gar nicht glauben, dass heute Politiker und Politikerinnen so etwas noch ohne schlechtes Gewissen befürworten können – einmal ganz abgesehen davon, es durchzuwinken. Haben Sie jeden Kontakt zu normalen Bürgerinnen und Bürgern verloren? Ist Ihnen nicht bewusst, wie dieses Gebaren* bei jenen ankommt?

Und dann fragen Sie sich ernsthaft, woher diese Politikverdrossenheit kommt, von der alle reden, warum zur Kommunalwahl in manchen Bezirken weniger als 50 Prozent gewählt haben? Oder ist Ihnen dies schlichtweg egal?

Ja, die Idee ist vernünftig, die Bereiche Personal und Kämmerei zu trennen. Und eigentlich ist es auch vernünftig, sie auf 2 Stellen zu verteilen. Aber das jetzt zu tun – zumal mit dem Blick auf die Partei-Freunde –, ist wirklich eines der schlechtesten Signale, die man aussenden kann, wenn alles teurer wird und viele Menschen bangen, im Zuge der Energiekrise und ihrer Folgen den eigenen Job zu verlieren.

Sie haben wirklich nichts verstanden – und sollten sich nicht wundern, wenn Sie das bei den nächsten Wahlen zu spüren bekommen. „Die Menschen mitnehmen“ geht definitiv anders …

*Hier stand zuerst „Gemauschel“. Ein Leser hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass es sich dabei um einen antisemitisch besetzten Begriff handelt.