Ideen gibt es im Bergischen Land viele: Da ist das Designer-Outlet-Center in Remscheid und ähnliche Pläne als Factory-Outlet-Variante in Wuppertal. Sehr schön ist auch das Oldtimer-Zentrum unter dem Namen „Car Kult“ in Solingen. Etwas ungewöhnlich, aber vielleicht auch gar nicht so schlecht, ist die Idee, aus dem aufgegebenen Schwimmbad auf Wuppertals Südhöhen ein Hotel zu machen. Vieles scheitert, weil sich Anwohner wehren, die Pläne doch ein bisschen zu gewagt waren oder die Macher dahinter nicht den seriösesten Eindruck hinterließen.

Deshalb ist es umso erstaunlicher, dass die Pläne zum Grünen Zoo 2020 für alle sichtbar schon in vielen Bereichen umgesetzt wurden. Als sie 2013 von Zoo-Direktor Arne Lawrenz und seinem Team vorgestellt wurden, hörten sie sich nicht weniger abenteuerlich an. Eine Gastronomie wie in einer afrikanischen Savanne? Eine Wolfsanlage, die auch Bären nutzen? Und dann noch die Wiederbelebung der Zoo-Säle, für die es im Laufe der Jahre unzählige Luftschlösser gegeben hat?

Wer angesichts dieser Pläne nur wenig später einen Zoo-Besuch gemacht hat, konnte bereits im Okavango mit Blick auf die Elefanten seinen Kaffee trinken, den Bonobos im Freigehege zuschauen und sehen, dass an allen Ecken gearbeitet wird. Mit dem „Aralandia“ ist jetzt wieder etwas geplant, was in den ersten Plänen so noch gar nicht angedacht war.

Und die Zuversicht ist groß, dass sich das auch umsetzen lässt. Denn dahinter steht ein großer Verein mit über 1.500 Mitgliedern, der in den 60 Jahren seines Bestehens immer wieder dafür gesorgt hat, dass sich der Zoo entwickeln konnte. Aber auch darüber hinaus gelingt es dem Verein und seinem Vorsitzenden Bruno Hensel immer wieder, auch bei Spendern und Sponsoren außerhalb der eigenen Reihen Geld für neue Ideen in Sachen Grüner Zoo locker zu machen.

Natürlich stehen nicht hinter allen guten Ideen so potente Vereine. Und die Beziehungen zu Spendern haben auch nicht immer die, die die besten Ideen haben. Aber es zeigt, dass jede Idee es verdient hat, öffentlich gemacht zu werden – auch wenn sie am Ende vielleicht scheitert.

Ach übrigens: Ähnlich verrückt hörten sich die Pläne für die Nordbahntrasse, die Junior-Uni und das Bergisches Kinderhospiz an. Und Hürden gab es bei allen Projekten zuhauf. Aber: Mit ihnen kann sich das Städtedreieck – vor allem mithilfe zahlreicher großer wie kleiner Spender – bereits schmücken. Es geht also doch! Die Idee muss nur gut sein und man muss seriöse Partner finden. Das ist nicht leicht – aber auch nicht unmöglich.

Silke Nasemann