Kennen Sie das: Sie warten ganz dringend auf ein Paket, aber es kommt nicht. Dabei wurde angekündigt, dass es samstags zwischen 10 und 14 Uhr geliefert werden sollte. Also bleibt man zu Hause und verschiebt den dringend notwendigen Einkauf auf die Zeit danach. Doch nichts passiert. Um 15 Uhr macht man sich dann endlich entnervt auf zum Supermarkt und schaut mal kurz in den Briefkasten, um dort eine Karte des sehnlichst erwarteten Lieferdienstes zu finden. Man sei zur vereinbarten Zeit nicht zu Hause gewesen, ist dort zu lesen.

So oder so ähnlich ist es mir schon viele Male gegangen – Ihnen wahrscheinlich auch. Aber es gibt auch noch die andere Variante, bei der Pakete nur persönlich abgegeben werden sollen und der Nachbar dann fröhlich am Abend klingelt, er hätte ein Paket angenommen.

Was stimmt da nicht? Meine Erwartung oder die Moral der Lieferdienste? Aber viele werden mir jetzt wahrscheinlich antworten, dass man lieber in ein Geschäft gehen soll, weil man dort besser beraten wird und die Sachen gleich mitnehmen kann. Doch das ist nicht immer so einfach – auch wenn es in vielen Dingen stimmen mag. Denn manchmal sind die Geschäfte nicht dort, wo man sie schnell erreichen könnte – was auch gut ist, denn sonst würden sich die deutschen Innenstädte noch mehr gleichen.

Aber vielleicht sollte mein guter Vorsatz für das gerade begonnene Jahr lauten, dass ich erst gar nicht so viel konsumiere und wenn doch, dann vor allem auf regionale Produkte zurückgreife. Das funktioniert bei Kleidung gut mit Floh- und Tauschmärkten und auch die eigene Kleidung kann man durch neue Elemente neu beleben.

Aber auch bei Nahrung hat ein Umdenken stattgefunden. So gibt es bereits viele Stellen, an denen man sich Lebensmittel abholen kann, die andere nicht brauchen, weil sie zum Beispiel in den Urlaub fahren.

Aber auch Mietgärten werden immer beliebter, mit deren Hilfe man eigenes Obst, Gemüse und Blumen pflanzen und ernten kann. Mehr zum „Urbanen Gärtnern“ lesen Sie in der Titelgeschichte auf den Seiten 6 und 7.