Am 8. November 2018 findet in Solingen die Aktion „(Un)Sichtbar“ statt, die der Kunstverein Solingen zusammen mit der Kunsthochschule für Medien Köln zum 80. Jahrestag der Pogromnacht veranstaltet. Am 9. November 1938 wurde die damalige Solinger Synagoge zerstört – die mit einem Kunstprojekt wieder sichtbar gemacht werden soll. Gezeigt werden drei Arbeiten, die sich mit der Jüdischen Gemeinde, der Geschichte ihrer Zerstörung sowie der gegenwärtigen Erinnerungskultur auseinandersetzen. Dabei nimmt eine audiovisuelle Performance die Solinger Klavierlehrerin und Organistin Helene Sternsdorff (1881 bis 1951) in den Blick, die Anfang des 20. Jahrhunderts tätig war. Eine Virtual-Reality-Arbeit erweckt die Synagoge an ihrem alten Standort wieder zu neuem Leben. Die durch 3D-Scans des Modells im Jüdischen Museum Wuppertal rekonstruierte Synagoge (siehe Foto) wird auf die Wand des heute dort stehenden Bunkers projiziert. Die dritte Arbeit ist eine Netzwerk-Skulptur, die aus einer Skulptur an der Bunker-Fassade und einem lokalen Netzwerk besteht, das man über sein mobiles Telefon aufrufen kann. Zu finden sind künstlerische Beiträge, die auch noch durch Informationen ergänzt werden können. Weil der 9. November in diesem Jahr auf den Schabbat fällt, findet die Aktion schon am 8. November statt. Treffpunkt ist der Hochbunker an der Malteserstraße, der über die Gerichtsstraße zu erreichen ist. Mit dabei sein werden Tim Kurzbach, Oberbürgermeister von Solingen, Leonid Goldberg, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde für das bergische Städtedreieck, und Elly Parran, Enkelin von Siegfried Feist, des Vorsitzenden der Synagogengemeinde Solingen von 1919 bis 1940. Von den Veranstaltern sind unter anderem Jaqueline Hen von der Kunsthochschule für Medien Köln und Andreas Schäfer für den Solinger Kunstverein dabei.

Foto: Solinger Kunstverein e. V.