Eigentlich gibt es ja nichts Schlimmeres als krank zu sein. Das betrifft auch Herzerkrankungen, die neben Schmerzen immer ein beklemmendes Gefühl mit sich bringen. Doch wenn man sich früh genug bei Schmerzen in der Brust an einen Notarzt wendet, ist man in Wuppertal eigentlich ganz gut aufgehoben. Denn, so versichert Nicolaus Reifart, Chefarzt der Kardiologie im Petrus-Krankenhaus: Innerhalb der ersten Stunde sei eigentlich alles zu retten. Und dabei haben die Wuppertaler dann noch die Wahl, in welche Kardiologie sie gehen möchten.

Doch so gut die Stadt mit Experten in Sachen Herz ausgestattet ist, so viel Zeit vergeht (deutschlandweit) meist, bis sich Menschen mit Schmerzen bei einem Arzt melden. Deshalb ist es nicht nur Reifart, sondern allen Verantwortlichen in der Stadt ein großes Anliegen, die Menschen zu sensibilisieren. Das betrifft vor allem die Erkrankten, aber auch alle anderen, die wichtige Helfer werden können, wenn sie erkennen, dass jemand Herzschmerzen hat. Das können sowohl die Menschen im eigenen Umfeld sein als auch Fremde. Denn: Immer wenn sich jemand plötzlich ans Herz greift, sei Gefahr im Verzug, so Reifart. Dann ist es hilfreich, wenn man den Betroffenen ins Krankenhaus bringt oder einen Notarzt ruft.

Wer nun glaubt, lieber abzuwarten, weil es ja auch ein Fehlalarm sein könnte, liegt falsch, so der Kardiologe. Für ihn gilt, dass man lieber zu häufig Hilfe ruft, als einmal zu spät. Denn – siehe oben – das Fenster, in dem Ärzte wichtige Lebensfunktionen oder sogar Leben retten können, ist nicht allzu groß – und wird mit jeder Minute, die verstreicht, kleiner.

Doch wie und wo kann ich lernen, was zu tun ist? Fast alle Krankenhäuser mit einer Kardiologie bieten Patientenseminare an, bei denen diese und ihre Angehörigen geschult werden. Ansonsten ist geplant, auf der Nordbahntrasse im Herbst eine „Herzmeile“ einzurichten, bei der einen Tag lang alle Interessierten und möglichst auch zufällige Passanten in Sachen Herzerkrankungen informiert werden. Und was kann man sonst noch tun? Das sind die üblichen Verdächtigen: Vor allem nicht rauchen und sich viel bewegen!