Oft wurde darüber geschrieben, nun ist passiert, worauf die Städte schon seit Langem hinweisen: Eine sogenannte Schrottimmobilie wurde von einem optisch ärgerlichen Objekt zu einer konkreten Gefahr: In der Märkischen Straße in Wuppertal ist eine dieser seit Jahren leerstehenden Immobilien eingestürzt. Die Folge: Eine verkehrsreiche Straße musste gut zwei Tage gesperrt werden.

Das Haus in Wuppertal steht seit dem Sommer auf einer stadteigenen Liste, die Gebäude als problematisch einstuft und damit umgangssprachlich als Schrottimmobilien ausweist. Das bestätigte sich sehr schnell, war beim starken Regen der letzten Zeit doch der hintere Teil des Gebäudes eingestürzt. Nun muss bis zum Winter das komplette Haus abgerissen werden, weil es die kalte und zumeist nasse Jahreszeit ohne weitere Einstürze vermutlich nicht überstehen wird, wie ein Gutachter feststellte.

In diesem Fall konnte schnell Kontakt zu den Eigentümern beziehungsweise zu der Zwangsverwalterin der Erbengemeinschaft aufgenommen werden, um weitere Maßnahmen zur Sicherung des Gebäudes zu besprechen und umzusetzen. Doch das ist nach Angabe von Frank Meyer, Baudezernent der Stadt Wuppertal, eher selten der Fall.

Sei jedoch Gefahr in Verzug, muss die Stadt in eigener Verantwortung handeln, was letztendlich vor allem bedeutet, dass die Stadt für die Sicherung des Gebäudes und im Zweifel auch für den Abriss bezahlen muss – weil die Eigentümer nicht greifbar sind oder aber nicht bezahlen können.

Dabei ist eigentlich grundsätzlich jeder Eigentümer einer Immobilie verpflichtet, für den Erhalt zu sorgen, und zwar lange bevor sie den Namen Schrottimmobilie verdient. Andererseits müssten die Städte auch die Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Investitionen in Häuser mehr lohnten, heißt es beim Eigentümerverband Haus und Grund.

Aber: Bei aller Diskussion darüber, dass die Städte zu wenig Geld haben und die Bürger dies immer mehr spüren (werden), sollte man auch im Blick haben, was Kommunen über ihre verpflichtenden Aufgaben hinaus leisten müssen, weil andere sich davor drücken.