Warum muss eigentlich heute (immer noch) alles eine englische Bezeichnung bekommen? Hat nicht selbst eine große Parfümerie-Kette festgestellt, dass „come in and find out“ nicht jeder versteht – oder gerne auch mal falsch?

Natürlich gibt es Dinge, die man kaum übersetzen kann oder die sich so eingebürgert haben, dass man oftmals gar nicht mehr weiß, was die ursprüngliche englische Bedeutung ist. Manchmal ist das auch besser so, weil sie bei dem Wort Handy definitiv etwas ganz anderes meint, als wir mit dem Mobiltelefon. Und das Smartphone besser über die Lippen geht als internetfähiges mobiles Endgerät leuchtet auch mir ein.

Aber es gibt immer wieder Sätze, die durch englische Einsprengsel etwas Besseres vermuten lassen, als tatsächlich dahinter steht. Ganz oben auf dieser Liste steht „Highlight“. Doch wenn man dafür den Höhepunkt einsetzt, bekommt der Satz meist eine schale, oftmals sogar werbende Wirkung. Ist das nicht der Fall, wirkt er auch schon mal ein bisschen lächerlich.

Gerne verwendet werden solche Begriffe vor allem in der Eventbranche, die gleich ihren hippen Charme verliert, wenn man sie zur Veranstaltungsbranche machen würde. Doch Übersetzungen sind gerade bei ihren Pressemitteilungen ein Muss, denn meist entpuppen sich gut zweiseitige Meldungen dann als schlichte Aussage, dass man einen neuen Auftrag eines großen Konzerns bekommen hat. Da lobe ich mir die gute alte bergische Industrie, die über solche Sätze, denn mehr bleibt am Ende kaum übrig, nur lachen kann.

Doch auch dort schleicht sich das Englische immer mehr ein, denn kaum noch jemand möchte ein Automobilzulieferer sein, wenn Automotive doch viel – ja, was eigentlich – cooler ist? Und das gilt natürlich auch für die Berufsbezeichnungen. Kaum einer ist heute noch Geschäftsführer, sondern CEO. Und Key Account Manager will natürlich auch jeder lieber sein als ein Vertriebler. Begründet wird das meist mit der internationalen Aufstellung der Unternehmen. Fragt man dann aber die „Titelinhaber“, was ihre Berufsbezeichnung denn konkret bedeutet, kommen sie nicht selten ins Stottern. Weltgewandt finde ich das nicht, eher provinziell…