Das Unterwasser-Kabarett

Bis zum 26. Mai 2024 zeigt das Museum die Geschichte von Curt Bloch und seinen 95 Exemplaren des „Onderwater-Cabaret“, mit denen er im Untergrund gegen das nationalsozialistische Regime anschrieb

Curt Bloch habe „den Stift zur Waffe“ gemacht und damit gegen die Gräueltaten der Nationalsozialisten angeschrieben, schreibt Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, im Editorial des Journals zur Ausstellung „Mein Denken ist wie Dynamit“. Doch wer war dieser Mann, denn heute kaum jemand kennt?

Curt Bloch wurde 1908 in Dortmund geboren und wuchs dort mit 2 Schwestern auf. Seine Eltern hatten ein Feinkostgeschäft, in dem es auch koschere Lebensmittel gab. Er studierte Jura in Bonn, Freiburg und Berlin, promovierte in Erlangen und absolvierte anschließend sein Referendariat in Lünen, Köln und Dortmund.

Als Jude und politisch links stehend wurde er schnell zur Zielscheibe der Nationalsozialisten, sodass er bereits 1933 in die Niederlande floh. 1939 folgten seine Mutter und eine Schwester. Der Vater war 1934 gestorben. 1940 besetzten die Deutschen jedoch das Nachbarland – und Bloch konnte nur noch bis 1941 (als Teppichverkäufer) arbeiten. Seine ältere Schwester wurde mit ihrem Mann im gleichen Jahr von Deutschland aus nach Riga deportiert.

Als die Deportationen auch in den Niederlanden im August 1942 begannen, tauchte Bloch unter. Hilfe bekam er von einer Widerstandsgruppe rund um einen Pfarrer in Enschede. Später kam er im Dachgeschoss eines Bestatters unter, gemeinsam mit den Bekannten Karola Wolf und Bruno Löwenstein, die wie er aus dem Westen Deutschlands in die Niederlande gekommen waren.

Foto: Bergische Blätter

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