Frauen in den Blick nehmen

Im Januar 2022 startete das Reha-Pro-Projekt „Bergauf“ in die Vorbereitungsphase, nun konnten eigene Räume eingeweiht werden

Die Idee zu „Bergauf“ gibt es seit 2017, die Umsetzung habe jedoch gedauert, weil unter anderem zahlreiche bürokratische Hürden überwunden werden mussten, berichtete Thomas Lenz, Leiter des Jobcenters Wuppertal, bei der Eröffnung der Räume in der Elberfelder Innenstadt. Doch das sei es wert gewesen, denn jetzt hätte man mit einem sinnvollen Projekt starten können, das zudem eine ordentliche Förderung durch das Bundesarbeitsministerium bekommen habe.
Dass das Projekt für das Städtedreieck Wuppertal-Solingen-Remscheid einen hohen Wert hat, betonte auch Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn bei der Eröffnung. Denn zwischen Fachkräftemangel bei gleichzeitig hoher Arbeitslosigkeit stehen bei der Vermittlung oft Hemmnisse: Das seien meist weitere Probleme, die mit der Gesundheit, zu geringen Sprachkenntnissen oder anderen Bildungslücken zu tun hätten.
Wenn man diese Hemmnisse nicht beseitigt, sei Arbeitslosigkeit oftmals eine Spirale nach unten, so Kühn. Und weil vor allem Krankheiten und Gesundheitsprobleme im Weg stünden, will das Projekt „Bergauf“ genau dort ansetzen. Das sei im übrigen auch eine Anregung arbeitsloser Frauen gewesen.
Doch worum geht es genau? Das Projekt richtet sich an alleinstehende Frauen im bergischen Städtedreieck, die die Grundsicherung für Arbeitssuchende bekommen (also vom Jobcenter betreut werden), zwischen 18 und 60 Jahre alt sind und gesundheitliche Probleme haben. Wichtig ist Projektleiterin Sabine Thrien, dass die Frauen freiwillig an dem Projekt teilnehmen. Auch darüber, welche Angebote sie nutzen möchten, entscheiden die Teilnehmerinnen selbst.
Rund 700 alleinlebende Frauen aus den 3 Schwesterstädten können bis zu 3 Jahre innerhalb des Projekts betreut werden. Dazu gehört die Teilnahme an Informationsveranstaltungen, an Seminaren, an einer Rehabilitationsmaßnahme, an Kursen von Krankenkassen und anderem. Davor steht die medizinische Diagnostik.
Am Ende der 3 Jahre soll möglichst eine Beschäftigung oder eine Qualifizierung stehen, berichtete Kühn weiter. Das Projekt wird von der Universität Duisburg-Essen wissenschaftlich begleitet. Nach einem Jahr soll zum Beispiel überprüft werden, ob die Teilnahme an dem Projekt für die einzelnen Frauen nützlich war.
Standorte gibt es in allen 3 Städten. In Wuppertal wurden am Wall Räume angemietet, in Solingen befindet sich das Büro im Gebäude der Stadtwerke (Beethovenstraße) und in Remscheid in dem des Jobcenters (Bismackstraße). Alle sind gut mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Foto: NAS