Jetzt steht es fest: Der Kaufhof in Wuppertal wird zum Ende dieses Jahres geschlossen. Die Gespräche, die die Stadt mit dem Immobilieneigentümer und dem Kaufhof wieder in Gang gebracht hatte, sind Mitte August von Seiten des Kaufhofs abgebrochen worden, berichtete Oberbürgermeister Uwe Schneidewind in seiner wöchentlichen Pressekonferenz.

Das ist zwar einerseits ein Schock, aber vielleicht auch ein heilsamer. Denn viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler sagen, dass sie den Kaufhof zwar gerne behalten würden, selbst aber selten bis nie dort eingekauft hätten. Das geht mir tatsächlich auch so.

Schneidewind benannte trotz Absage den Vorteil, dass man nun schon einmal einen guten Kontakt zu den Gebäudeeigentümern habe, den man für eine zukünftige Nutzung weiterführen werde. Das sehe ich ebenfalls als Chance. Denn ich befürchte, dass auch jetzt erstmal gerettete Häuser in ein paar Jahren wieder vor dem gleichen Dilemma stehen werden, weil sich die Idee der großen Kaufhäuser überlebt hat.

Positiv betrachtet hat Wuppertal dann vielleicht einen entscheidenden Vorsprung, weil man im besten Fall schon etwas Neues auf den Weg gebracht hat. Im schlimmsten Fall steht die Immobilie dann aber auch nur ein paar Jahre länger leer – ein Zustand, den man im bergischen Städtedreieck kennt.
Aber auch daraus ist schon gutes entstanden, wie die Gläserne Werkstatt in Solingen zeigt. Das ehemalige Kaufhaus dort ist zwar wesentlich kleiner als der Kaufhof in Wuppertal, aber es gibt ja eine große Vielfalt an Ideen, die umgesetzt werden könnten – mit und ohne Fördergelder.

Und so hoffen wir weiter auf den Eigentümer: dass er die Gespräche weiterführen wird und Interesse am Erhalt des Gebäudes hat. Wuppertal hätte das jedenfalls verdient.