Was ist gutes Leben?

Was macht einen positiven und nachhaltigen Lebensstil aus? Bewohnerinnen und Bewohner aus Wuppertal, Solingen und Remscheid können sich an einem Prozess beteiligen, bei dem 7 weitere europäische Länder mitmachen

Im Mai 2022 beginnt in Wuppertal das Projekt „PS-Lifestyle“, bei dem es um Fragen zu einem nachhaltigen Lebensstil in Europa geht. Im Mittelpunkt soll stehen, wie die Lücke zwischen Klimabewusstsein und individuellem Handeln geschlossen werden kann. PS steht dabei für „positive“ und „sustainable“ (englisch für „nachhaltig“).

Nach einer Studie werden 72 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen durch Lebensstil-Entscheidungen, zum Beispiel in Bezug auf Wohnen, Mobilität und Essen, verursacht, heißt es in einer Pressemitteilung zum Projekt. Gleichzeitig würden zudem Menschen auf der ganzen Welt umweltbewusstere Konsum- und Lebensstil-Muster für sich entdecken. Das zusammenzubringen, ist eine Aufgabe des Projektes.

Für das Projekt wurde eine interaktive Internetseite entwickelt, die Umwelt- und Verbrauchsdaten erfasst und analysiert. So sollen praktikable Lösungen gefunden werden, wie man im Alltag mehr Klimaschutz umsetzen kann. Auf der Seite können Projektteilnehmende ihren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß über einen CO2-Fußabdruck-Rechner ermitteln, der im Laufe des Projektes kleiner werden sollte. 6 Workshops sollen dabei helfen.

Aber auch ohne die Teilnahme an den Workshops soll das Projekt Menschen in Europa dabei helfen, nachhaltiger zu leben, weil die Teilnehmenden ihre Erfahrungen weitergeben sollen. Ziel sei es, dass nach dem Ablauf des Projektes rund 4 Millionen Europäerinnen und Europäer die digitale „PS-Lifestyle“-Anwendung nutzen.

Im Bergischen Land wird das Projekt mit dem in Wuppertal sitzenden „Collaboration Center on Sustainable Consumption and Production“ (CSCP) umgesetzt, das sich mit Fragen zur Nachhaltigkeit beschäftigt. Es wurde 2005 gemeinsam vom Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen gegründet.

Die Workshops finden am 7. und 14. Mai im Codeks statt. Weitere folgen im Oktober und November sowie im Frühjahr 2023. Die weiteren Standorte sind in Tallinn (Estland), Tampere (Finnland), Athen (Griechenland), Mailand, Parma und der Region Toskana (Italien), Lissabon und Porto (Portugal), Ljubljana (Slowenien) sowie Izmir (Türkei). Das Projekt wird im Rahmen des Forschungsprogramms „Horizon 2020“ der Europäischen Union gefördert.

Foto: CSCP