Talsperren immer wichtiger

Als vor 90 Jahren der Wupperverband gegründet wurde, war auch die Errichtung von Talsperren ein Grund dafür

Ende der 1960er und in den 1970er Jahren stieg der Wasserbedarf im Bergischen Land erheblich an. Durch länger aufeinanderfolgende Trockenphasen wuchs damit die Sorge, dass man langfristig nicht genügend Trinkwasser zur Verfügung habe. Um das zu verhindern, schlossen sich 1973 die Wuppertaler Stadtwerke, die Stadtwerke Remscheid (EWR), die Stadtwerke Solingen und die Energieversorgung Leverkusen zum Bergischen Trinkwasserverbund zusammen.

Gemeinsam mit dem Wupperverband und dem 1960 gegründeten Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper wurde die Große Dhünn-Talsperre errichtet. Der erweiterte Bau der Talsperre, deren heutige Vorsperre 1962 in Betrieb gegangen war, wurde 1985 abgeschlossen. Inklusive Leitungen und Aufbereitungsanlagen brauchte es jedoch noch drei Jahre, bis das Gesamtprojekt fertiggestellt war.

Die Talsperre ist die zweitgrößte Trinkwasser-Talsperre Deutschlands. Rund eine Millionen Menschen in der Region können so versorgt werden. Neben der Rohwassergewinnung ist die Talsperre außerdem für die Regulierung der Dhünn wichtig. So leistet sie sowohl Hochwasserschutz als auch Niedrigwasseraufhöhung in Trockenzeiten für den Fluss. Zudem ist die Talsperre auch ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Für die Menschen bietet das Umfeld ein Netz an Wanderwegen.

Der Bau der Wupper-Talsperre begann 1982. Er kostete 235 Millionen D-Mark, wovon 103 Millionen Euro als Zuschuss für den Hochwasserschutz vom Land Nordrhein-Westfalen kamen. Die Wupper-Talsperre wurde 1987 eröffnet. Sie liegt in den Stadtgebieten Remscheid, Radevormwald und Hückeswagen. Ihre Aufgabe: Wenn es viel regnet oder die Wupper durch Schneeschmelze viel Wasser führt, leistet die Talsperre im Verbund mit anderen Hochwasserschutz für die unterhalb der oberen Wupper liegenden Gebiete. In Trockenzeiten nutzt der Wupperverband sie, damit die Wupper immer genug Wasser hat. 

Heute ist der Verband für 14 Talsperren und Stauanlagen zuständig. Und sie seien wichtiger denn je, betont der Wupperverband. Bis heute erfüllen sie mit Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung und Rohwasserbereitstellung für die Trinkwasseraufbereitung wichtige Aufgaben im Wuppergebiet. Das Wassermanagement werde in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger, aber auch schwieriger.

Foto: Wupperverband/Peter Sondermann