Wir sind mit dabei!

Am 8. und 9. September 2023, von 15 bis 15 Uhr, findet wieder der Veranstaltungsmarathon „Wuppertal – 24 Stunden live“ statt. Die Bergischen Blätter öffnen am 8. September von 15 bis 18 Uhr das Verlagshaus und bieten zum 45. Geburtstag des Magazins, gemeinsam mit dem Verein Kulturplus e. V., ein vielfältiges Angebot.

An diesem Nachmittag im Verlagshaus der Bergischen Blätter (Schützenstraße 45) – bei schönem Wetter auch draußen – darf geweint, gelacht und nachgedacht werden. Denn angeboten wird ein kleiner Ritt durch die aktuelle Wuppertaler Kulturlandschaft. Den Anfang macht der Autor Michael Zeller mit einer Lesung aus seinem Roman „Die Kastanien von Charkiw“, den er 2021 veröffentlich hat (15 Uhr). Damals dachte noch keiner an einen Überfall Russlands auf die Ukraine – auch wenn die Annextion der Halbinsel Krim bereits Böses ahnen ließ.

Zeller reiste immer wieder in die Ukraine und bekam 2019 als erster Ausländer vom ukrainischen PEN (einer internationalen Schriftstellervereinigung) die Einladung, in Charkiw eine „Literaturresidenz“ abzuhal‐ ten. In dem daraus folgenden Buch hat er den Geist der Stadt – die damals in Deutschland kaum bekannt war – und seiner Bewohner beschrieben. Mit den russischen Angriffen hat sich das geändert. Um so wichtiger ist, dass Zeller zeigt, wie es dort war, was verloren gegangen ist – und was hoffentlich wieder aufgebaut werden kann.

Auf Zeller folgt Quinke

Nach einer Pause wird Sibyl Quinke, Autorin und promovierte Apothekerin, zur Tat schreiten: Wer 1948 im zerbombten Wuppertal zur falschen Zeit am falschen Ort war, hatte Pech – viel Pech. Denn 2 Menschen überlebten das nicht.

In Quinkes Kurzgeschichte geht es um Vergiftungen und das damals frei verkäufliche E 605, das im Volksmund auch Schwiegermuttergift genannt wurde. Wem das nicht genug ist, bekommt von Quinke später noch eine Anweisung, „wie man Zeitgenossen mit Gift gut beseitigen kann“. Gelesen wird gegen 16 und 17 Uhr.

Für die Kunst steht „der junge Engels“ – und zwar in einer Vielfalt, wie man ihn sonst nur in der Kunststation Wuppertal im Bahnhof Vohwinkel sieht. Am 8. September wird sich die Skulptur des Wuppertaler Bildhauers und diesjährigen Springmann-Preisträgers Eckehard Lowisch in unterschiedlichen Varianten im Treppenhaus des Verlagshauses zeigen. Parallel zur Veranstaltung bei den Bergischen Blättern öffnen Eckehard und Tine Lowisch auch die Kunststation (Bahnstraße 15).

Das komplette Programm von „24 Stunden live“ gibt es hier.

Foto: Tine Lowisch (Der junge Engels)