Wachstum geht weiter

Auch 2016 konnte der Umsatz des Wuppertaler Familienunternehmens noch einmal gesteigert werden

Die drei persönlich haftenden Gesellschafter der Vorwerk-Gruppe, Reiner Strecker, Rainer Genes und Frank van Oers, blicken einmal mehr gelassen in die Zukunft: Auch im 133. Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte konnte ein Gesamtumsatz von 3,1 Milliarden Euro verzeichnet werden (plus 4,1 Prozent). Das Geschäftsvolumen inklusive AKF-Gruppe stieg um 4,7 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme lag damit Ende 2016 bei 4,9 Milliarden Euro. Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit fast 12.000 Mitarbeiter bei Vorwerk beschäftigt. Hinzu kommen fast 640.000 selbstständige Berater. Inklusive der AKF-Gruppe lag die Eigenkapitalquote bei 37,4 Prozent (2015: 38,7 Prozent).

In Deutschland wuchs der Umsatz um 7,1 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Umsatz außerhalb Deutschlands macht insgesamt 62,9 Prozent aus, heißt es im Geschäftsbericht. Zählt man nur den Direktvertrieb, lag der Umsatz außerhalb Deutschlands demnach sogar bei 74,4 Prozent.

Der Geschäftsbereich Thermomix (Küchenmaschinen) konnte den Umsatz um elf Prozent auf fast 1,3 Milliarden Euro steigern – und bleibt damit der umsatzstärkste Bereich, der insgesamt 42 Prozent innerhalb der Gruppe ausmacht. Unter anderem mit Rezept-Chips und den schrittweisen Anleitungen beim Kochen wurde das Modell TM5 so modifiziert, dass Kochen nicht nur einfacher, sondern auch zeitsparender wird. Ein 2016 neu auf den Markt gekommener Schlüssel bietet zudem die Übertragung der Rezepte per W-LAN direkt in das Küchengerät an. Das kommt gut an, liegt aber unter den Erwartungen, wie Vorwerk bekennt.

Alle 14 Landesgesellschaften beim Thermomix liegen im Plus. Deutschland ist mit 385 Millionen Euro stärkstes Vertriebsland und wuchs im Gegensatz zu 2015 noch einmal um sieben Prozent. Frankreich trug 284 Millionen Euro zum Umsatz bei, wuchs jedoch um das Doppelte. Auch Italien lag mit 229 Millionen Euro noch leicht über dem Vorjahr. Spanien folgt mit 158 Millionen Euro (plus 6,5 Prozent). Um ganze 33,3 Prozent wuchs Polen und trug damit 59 Millionen Euro zum Umsatz bei. Auch Portugal legte um sechs Prozent zu (auf 42 Millionen Euro).

Um den Verkauf kümmern sich mehr als 45.500 selbstständige sogenannte Repräsentantinnen und Repräsentanten. Das waren neun Prozent mehr als 2015. Sie verkauften weltweit alle 23 Sekunden einen Thermomix. 2016 wurde die Küchenmaschine erstmals auf dem US-amerikanischen Markt angeboten, weitere Länder sollen folgen.

Um 3,9 Prozent auf 836 Millionen Euro sank der Umsatz im Bereich Kobold (Staubsauger und Reinigung). In Deutschland stieg der Umsatz dabei um 2,4 Prozent auf 251 Millionen Euro, in Italien sank er um 9,1 Prozent auf 436 Millionen Euro. Mit 27 Prozent bildet dieser Bereich den zweitgrößten in der Gruppe. 20,8 Prozent liegt Frankreich im Plus und kommt nun auf 29 Millionen Euro. Spanien stieg um 3,9 Prozent auf 26 Millionen Euro.

Rund 13.700 selbstständige Berater waren 2016 für Kobold aktiv, 27,7 Prozent mehr als 2015. Das ist vor allem in China begründet, wo verstärkt auf selbstständige Handelsvertreter gesetzt werde. Dort ging der Umsatz jedoch um 7,7 Prozent auf 47 Millionen Euro zurück. Ebenfalls zurück ging der Umsatz in Österreich und Tschechien.

Im Mittelpunkt steht nach wie vor der klassische Handstaubsauger, der heute sechs Aufsatzelemente hat, die ihn unter anderem auch zum Wischen von Böden einsetzbar macht. Immer mehr setzt sich daneben der Saugroboter durch, der per Applikation über mobile Endgeräte gesteuert werden kann. Angeboten werden die Kobold-Produkte in neun Ländern sowie darüber hinaus, zum Beispiel über Online-Shops. Neu hinzu kommen immer häufiger eigene Ladenlokale. So wurden 2016 drei in Österreich eröffnet. In Deutschland gibt es bereits über 50 Standorte. Dennoch wird nicht mit einem Umsatzplus im laufenden Jahr gerechnet.

Titelbild: Vorwerk & Co. KG/Motiv: Produktion Thermomix, Vorwerk Wuppertal

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