2 Wahl-Wuppertaler
Der Von der Heydt-Preis wird auch 2024 wieder als Haupt- und Förderpreis vergeben
Lutz-Werner Hesse und Hank Zerbolesch sind in diesem Jahr die Preisträger des Von der Heydt-Preises, des Kulturpreises der Stadt Wuppertal. Der Komponist Hesse bekommt den mit 12.500 Euro dotierten Hauptpreis, der Schriftsteller Zerbolesch den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis.
Hesse wird sowohl als Komponist als auch für seine Leistungen in der Hochschul- und Kulturpolitik der Stadt und „seine Schaffenskraft im Feld des Kulturmanagements, der musikalischen Vermittlungs- und Nachwuchsarbeit“ geehrt, wird Matthias Nocke als Kulturdezernent der Stadt sowie Vorsitzender des Von-der-Heydt-Kuratoriums in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung zitiert.
Als Komponist hat Hesse in den letzten Jahrzehnten sowohl orchestrale als auch kammermusikalische Werke geschaffen, die nicht nur in Wuppertal und Deutschland, sondern auch in den USA, Japan und Europa aufgeführt wurden. Das am häufigsten zur Aufführung gebrachte Konzert ist nach Angabe der Stadt „Vita de San Francesco – 11 Stationen aus dem Leben des heiligen Franz von Assisi“ für Orgel und 13 Gongs.
Auch Auftragskompositionen gehören zu Hesses Repertoire, etwa zur 100-Jahr-Feier der Historischen Stadthalle Wuppertal und zum 150. Geburtstag der in Elberfeld geborenen Dichterin und Künstlerin Else Lasker-Schüler. Als Musikwissenschaftler liegen Hesses Schwerpunkte bei Dmitri Schostakowitsch, Edward Elgar, Ralph Vaughan Williams und Carl Nielsen.
Hesse wurde 1955 in Bonn geboren und leitete von 2009 bis 2021 die Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal. Seit 2004 ist er Vorsitzender der Konzertgesellschaft Wuppertal, dem Förderverein des Sinfonieorchesters Wuppertal. Daneben hat er zahlreiche Konzertreihen kuratiert und setzt sich auch für kulturpolitische Themen ein.
Auch Zerbolesch ist ein Wahl-Wuppertaler: Er wurde 1981 in Düsseldorf geboren und lebt seit 2004 in der Stadt. Bekannt ist er unter anderem für Literaturformate, die er konzipiert und kuratiert hat – aber auch für eigene Werke. Begonnen hat er unter anderem bei Poetry Slams, woraus sich die von ihm geschaffene Plattform „Podcastpoesie“ mit unterschiedlichen Poetry Slamern, Text und Musik entwickelte. Daneben gehört er zu den Gründern der Literaturgarage „Qwertz“.
Erst im April 2024 ist Zerboleschs neuester Roman „Gorbach“ erschienen, in dem es um menschlichen Abgründe geht. Veröffentlich hat er zudem 3 Prosatitel, einen Erzählband und 2 weitere Romane.
Seit 1950
Der Von-der-Heydt-Preis wird seit 1950 vergeben. Preisträger waren und sind unter anderem Heinrich Böll, Alice Schwarzer, Pina Bausch, Tony Cragg, Tom Tykwer und Eugen Egner. Im Kuratorium des Preises sitzen fachkundige Bürgerinnen und Bürger, die vom Kulturausschuss gewählt sowie Mitglieder, die von den Ratsfraktionen nominiert werden.
Mit dem Preis werden Kunstschaffende ausgezeichnet, die durch ihr Leben und Wirken mit dem Bergischen Land verbunden sind. Die Preisverleihung soll im Herbst stattfinden.